US Akademiker haben differenziertes Bild von Donald Trump

Keystone-SDA
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USA,

Einreisebeschränkungen, Klimaskeptiker in Top-Positionen und alternative Fakten – US-Präsident Donald Trump und die Wissenschaft sind keine «best friends».

Donald Trump, Präsident USA, gibt der Presse Auskunft.
Donald Trump und die Wissenschaft stehen sich immer wieder im Weg. - EPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump sei für die Wissenschaft sowohl die beste, als auch die schlimmste Zeit.
  • Trump stösst der Wissenschaft mit vielen Aussagen und Handlungen auf den Schlips.

«Es ist die beste Zeit, es ist die schlechteste Zeit», wandelt der Chef der einflussreichen Wissenschaftsgesellschaft AAAS, Rush Holt, Charles Dickens ab. Einerseits strotzt für Holt die Wissenschaft vor Gesundheit, es gebe kein Gebiet, in dem nicht enorme und erstaunliche Fortschritte erzielt würden.

Auch die staatliche Forschungsförderung sei zwar nicht so hoch wie sie sein sollte, aber immerhin so dotiert wie in den vergangenen Jahren. Befürchtungen über Kürzungen hätten sich – dank der Beschlüsse des Kongresses – nicht bewahrheitet, sagte der Chef der American Association for the Advancement of Science (AAAS) und Herausgeber des Fachjournals «Science» bei einem Treffen mit Journalisten in Washington.

Kürzungsvorschläge kamen nicht durch

Dem pflichtet auch Marcia McNutt, Präsidentin der National Academy of Science (NAS) bei: «Das Wissenschaftsbudget schaut sehr gut aus.» Der Kongress sei den von der Trump-Administration vorgeschlagenen Kürzungen nicht gefolgt, und «sehr grosszügig bei der Forschungsförderung» gewesen. Zudem würden derzeit die Budgets schneller beschlossen, während es in früheren Jahren immer wieder Verzögerungen gab, was für Unsicherheit bei Akademikern gesorgt habe.

«Weit weg von dort, wo wir sein sollten», sind dagegen nach Ansicht von Robert Atkins, Chef des auf Innovationsthemen spezialisierten Thinktanks ITIF (Information Technology and Innovation Foundation), die USA bei der staatlichen Finanzierung der Forschung. Das ist allerdings nicht auf die aktuelle Administration zurückzuführen, sondern eine langfristige Entwicklung.

Missachtung gegenüber Fakten

«Schlaflose Nächte» bereitet Holt eine andere Entwicklung, die nicht auf die USA alleine beschränkt ist und ihn zu seiner Einschätzung führt, dass es auch «die schlechteste Zeit» ist: «Ich habe noch nie so viel Missachtung von wissenschaftlichen Fakten erlebt, im täglichen Leben und in der Politik.»

Die Wertschätzung der Idee der Wissenschaft, dieser genialen Denkweise, die uns helfe, Verzerrungen zu beseitigen und zu zuverlässigem Wissen zu gelangen, sei auf einem sehr niedrigen Niveau, so Holt, dessen Organisation sich seit Kurzem als «force for science», also «Kraft für die Wissenschaft» bezeichnet und seine Anstrengungen zur Kommunikation und Förderung der Wissenschaft verstärkt hat.

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