US-Behörde wirft Onlinenetzwerken «Überwachungstechniken» vor
Onlinenetzwerke sammeln laut einer US-Behörde Unmengen privater Daten und machen so Milliarden. Die Überwachungstechniken gefährde die Privatsphäre.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Wettbewerbsbehörden werfen Online-Netzwerken Überwachungstechniken vor.
- Damit werde die Privatsphäre der Nutzer gefährdet.
- Mit den gesammelten Daten machen die Betreiber durch Werbung Milliarden.
Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hat den Betreibern von Onlinenetzwerken in einem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Bericht «Überwachungstechniken» vorgeworfen.
«Der Bericht legt dar, wie Social-Media- und Videostreaming-Unternehmen eine enorme Menge an persönlichen Daten von Amerikanern sammeln und mit diesen jedes Jahr Milliarden Dollar verdienen», hiess es in einer Mitteilung der FTC-Vorsitzenden Lina Khan.
Die von den Unternehmen eingesetzten «Überwachungstechniken» könnten die Privatsphäre der Menschen gefährden und sie Gefahren wie Stalking oder auch Identitätsdiebstahl aussetzen. Besonders Besorgnis erregend sei, dass mehrere Unternehmen es versäumten, Kinder und Jugendliche angemessen zu schützen.
Profit auf Kosten der Privatsphäre
Die Geschäftsmodelle, die auf gezielte Werbung setzen, hätten bei den Unternehmen die massenhafte Sammlung von Nutzerdaten befeuert, hiess es weiter in dem Bericht. Der Profit werde dann auf Kosten der Privatsphäre erzielt. Der Bericht basiert auf einer 2020 gestarteten Befragung von Internet-Konzernen wie Meta, Youtube, Amazon und anderen.
Der Verband der Onlinewerbebranche (IAB) wies die Vorwürfe der Behörde zurück. Internet-Nutzer wüssten, dass Onlinedienste das Geschäft mit gezielter Werbung mit sich brächten, erklärte IAB-Chef David Cohen. Sie schätzten im Gegenzug, dass diese Dienste kostenlos seien. Dass die FTC von «kommerzieller Massenüberwachung» spreche, sei enttäuschend.