US-Bundesstaat Idaho will mRNA-Impfstoffe verbieten
Ist das Verabreichen von mRNA-Impfstoffen im US-Bundesstaat Idaho bald verboten? Ein Gesetzesentwurf hat genau das zum Ziel.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei US-Politikerinnen wollen in Idaho Impfungen mit mRNA-Vakzinen kriminalisieren.
- Wer die Impfstoffe verabreicht, soll angeklagt werden.
- Zu mRNA-Impfstoffen gehören die Corona-Vakzine von Pfizer und Moderna.
Impfstoffe des Typen mRNA (Messenger Ribonucleic Acid, zu deutsch Boten-Ribonukleinsäure) erreichten spätestens durch die Corona-Pandemie grosse Bekanntheit. Bei einer mRNA-Impfung wird dem Körper geholfen, bestimmte Proteine zur Verteidigung gegen Covid-19 zu entwickeln.
Die bekanntesten mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus werden von Pfizer und Moderna hergestellt. Beide Vakzine wurden in der Schweiz früh anerkannt und waren unter anderem auch in den USA die am meisten verabreichten.
US-Politikerinnen planen mRNA-Verbot in Idaho
Im US-Bundesstaat Idaho wollen sich nun Politiker gegen die weitere Verabreichung der mRNA-Impfstoffe wehren. Zwei republikanische Abgeordnete haben in ihrem Staat einen entsprechenden Gesetzesentwurf eingereicht.
Ihr Ziel: Die Verabreichung soll kriminalisiert werden.
Today I introduced a bill to ban all messenger ribonucleic acid technology (mRNA) in the State of Idaho, and we passed the Freedom in Education Savings Account out of the Senate Education Committee to fund students and not systems, putting families in control over their ed $.
— Senator Tammy Nichols (@nichols_senator) February 16, 2023
Der Entwurf besagt: «Eine Person darf einen Impfstoff, der mithilfe der mRNA-Technologie entwickelt wurde, nicht zur Verwendung bei einem Individuum oder einem anderen Säugetier in diesem Staat bereitstellen oder verabreichen.»
Ansonsten droht dem- oder derjenigen eine Anklage wegen Vergehens.
Gegenwind gegen Gesetzesentwurf
Tammy Nichols, eine der beiden Initiantinnen, begründet den Entwurf mit der Geschwindigkeit, in der das Vakzin freigegeben wurde. Es sei «im Schnellverfahren entwickelt» worden, argumentierte sie.
Es gebe keine Haftung, informierte Zustimmung oder Daten über mRNA-Impfstoffe.
Die Kritik am Vorschlag liess nicht lange auf sich warten. Eine Kollegin etwa wies Nichols darauf hin, dass die Vakzine die Tests erfolgreich bestanden haben. Deshalb seien sie schliesslich auch von der zuständigen US-Behörde FDA genehmigt worden.
Der Gesetzentwurf erfordert nun eine Anhörung und eine Abstimmung im entsprechenden Komitee.
In den USA hat gemäss der Behörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) bislang über 81 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten. Das entspricht mehr als 269 Millionen Menschen. Insgesamt wurde über 700 Millionen Mal ein mRNA-Impfstoff verabreicht.