2020 könnte wegen idealer Bedingungen ein Rekordjahr für Wirbelstürme werden. US-Experten rechnen mit 19 bis 25 Stürmen.
Letztes Jahr richtete der Stärke-5-Hurrikan Dorian verheerende Schäden auf den Bahamas an. Dieses Jahr könnte das wieder passieren, denn rein mengenmässig gab es bis jetzt eine Rekordmenge an Hurrikans, Experten führen die Häufung auf den Klimawandel zurück (Archivbild)
Letztes Jahr richtete der Stärke-5-Hurrikan Dorian verheerende Schäden auf den Bahamas an. Dieses Jahr könnte das wieder passieren, denn rein mengenmässig gab es bis jetzt eine Rekordmenge an Hurrikans, Experten führen die Häufung auf den Klimawandel zurück (Archivbild) - sda - Keystone/AP/RAMON ESPINOSA

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Klimabehörde warnt, dass 2020 ein Hurrikan-Rekordjahr werden könnte.
  • Vor allem die Stärke der Stürme könnte bereitet den Experten Sorgen.
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2020 könnte wegen idealer Bedingungen ein Rekordjahr für Wirbelstürme werden. US-Experten rechnen mit 19 bis 25 Stürmen, davon 7 bis 11 Hurrikanen, 3 bis 6 davon Stufe 3 und höher. Den Rekord hält 2005 mit 28 Stürmen, 15 Hurrikanen, 4 auf Stufe 5, darunter Katrina.

Im statistischen Durchschnitt tritt ein solcher Sturm einmal innerhalb von drei Jahren auf. In nur sieben Hurrikansaisons - 1932, 1933, 1961, 2005, 2007, 2017 und 2019 - wurde mehr als ein solcher Sturm verzeichnet. Nur 2005 bildeten sich mehr als zwei Hurrikane dieser Stärke, und nur 2007 gelangte mehr als ein Kategorie-5-Hurrikan über Land.

Bereits neun benannte Stürme

Die Hurrikansaison 2020 im Atlantik startete mit einer Rekordzahl von neun benannten Stürmen. «Das aktuelle Jahr hat das Potenzial, eine der geschäftigsten in der Geschichte zu werden», teilte die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) mit.

Normalerweise gebe es bis Anfang August im Schnitt nur zwei Stürme, die so stark sind, dass ihnen Namen gegeben werden. Doch die Bedingungen in der Atmosphäre und dem Ozean seien prädestiniert dafür, die Entwicklung von Stürmen voranzutreiben.

In durchschnittlichen Jahren gibt es an der Atlantikküste zwölf Stürme, von denen sich drei zu Hurrikanen der Kategorie drei, vier oder fünf entwickeln. Die Wirbelsturm-Saison endet Ende November.

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Ein von einem Tornado verwüstetes Haus. - Keystone

Möglicherweise könnte der Klimawandel das Auftreten von Tropischen Wirbelstürmen begünstigen. Sie beziehen ihre Energie aus warmem Oberflächenwasser der Meere. Bei der in den letzten Jahrzehnten beobachteten leichten Erwärmung der Oberflächentemperatur steht deshalb im Prinzip mehr Energie zur Verdunstung von Wasser zur Verfügung.

Tropische Wirbelstürme entstehen über dem Meer, wenn das Wasser mindestens 26 Grad warm ist und stark verdunstet. Je nach Stärke unterscheiden Meteorologen zwischen tropischen Depressionen (schwacher Wind, «Depression» im Sinne von Tiefdruckgebiet), tropischen Stürmen (mittel) und tropischen Orkanen (stark). Letztere werden im westlichen Atlantik und im östlichen Pazifik Hurrikans genannt.

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