US-Präsident will gezielt gegen Islamophobie in Amerika vorgehen
Biden will Islamophobie in den USA bekämpfen. Muslime hätten viel zu lange unverhältnismässig oft hasserfüllte Angriffe ertragen müssen.
Das Wichtigste in Kürze
- Joe Biden sagt der Islamophobie in den USA den Kampf an.
- Er kündigt an, eine nationale Strategie gegen den Hass zu entwickeln.
- Bidens Unterstützung Israels wird von arabischen Ländern als einseitig kritisiert.
US-Präsident Joe Biden will gezielt gegen Islamophobie in Amerika vorgehen. Das Weisse Haus kündigte am Mittwochabend (Ortszeit) an, gemeinsam mit Vertretern muslimischer Verbände, Interessenvertretern, Kongressmitgliedern und anderen eine nationale Strategie zur Bekämpfung von Islamophobie zu entwickeln, um «die Geissel der Islamophobie und des Hasses in all ihren Formen zu bekämpfen».
Viel zu lange hätten Muslime in Amerika «eine unverhältnismässig hohe Zahl von hasserfüllten Angriffen und anderen diskriminierenden Vorfällen ertragen müssen». Als Beispiel nannte die US-Regierung die «barbarische Ermordung» eines sechs Jahre alten muslimischen Jungen in der Nähe von Chicago.
Der Schritt sei Teil der Bemühungen der Regierung, den Kampf gegen Islamophobie, Antisemitismus und verwandte Formen der Diskriminierung zu verstärken und besser zu koordinieren. «In Amerika gibt es keinen Platz für Hass gegen irgendjemanden», teilte das Weisse Haus mit.
Biden-Regierung wegen Israel-Unterstützung in der Kritik
Der Vorstoss der US-Regierung fällt mitten in die Zeit des Gaza-Krieges und einer zugespitzten Lage im Nahen Osten. Die katastrophale Lage für die Bewohner des Gazastreifens und die hohe Zahl an zivilen Opfern in dem dicht besiedelten Küstengebiet haben international Kritik am Vorgehen Israels ausgelöst.
Zunehmend stehen dadurch auch Regierungen anderer Länder im Fokus, die unerschütterliche Solidarität mit Israel bekundet haben. Allen voran ist Bidens Regierung mit Vorwürfen aus der muslimischen Welt konfrontiert, zu einseitig zu Israel zu stehen und das Leid der Palästinenser in Gaza zu ignorieren. Biden steht bei dem Thema auch mit Blick auf muslimische Wähler in den USA unter Druck.