Hass

Das waren die schlimmsten Hass-Momente von Meyer & Wermuth

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Aarau,

Mattea Meyer und Cédric Wermuth sprechen über Hass und erzählen ihre krassesten Fälle. Heute könne man vorhersagen, wenn solche Botschaften kommen.

SP
In ihrem Podcast sprechen Cédric Wermuth und Mattea Meyer über Hass. - keystone, dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mattea Meyer und Cédric Wermuth erzählen ihre extremsten Hass-Erlebnisse.
  • Meyer wurde Vergewaltigungen angedroht, die Familie von Wermuth bedroht.
  • Der SP-Co-Präsident spricht von «Horden», die solche Botschaften systematisch verschicken.

Al Co-Präsidentin und Co-Präsident der SP sind Mattea Meyer und Cédric Wermuth zwei sehr exponierte Personen. In ihrem Livepodcast in Aarau sprachen sie dann über den Hass, dem sie ausgesetzt sind.

Geschätzt ein bis zwei Mails mit Hass oder Beleidigungen erhalte er pro Woche, sagt Wermuth. Einen Teil fange das Sekretariat aber auch ab, da nicht alle Mail-Adressen direkt zu ihm führten. Und in den sozialen Medien gebe es noch viel mehr Hass. Als Mann erhalte er nicht weniger Hass, «aber bei den Frauen ist er systematisch sexualisiert».

Meyer bestätigt das und bringt einige Beleidigungen, die ihr nach Auftritten, wie beispielsweise in der SRF-Arena, zugeschickt wurden. Sie solle «lieber hinter den Herd» oder «Werbung für ein Shampoo machen, aber sicher keine Politik». Die meisten Beleidigungen zielten direkt auf sie als Frau ab.

Teils werde ihr sogar sexualisierte Gewalt angedroht, sagt Meyer. Das zeige sie immer an. Dann schildert sie ihren «krassesten Fall».

Mattea Meyer: «Geht darum, zu zeigen, dass das nicht geht»

Ein Mann habe ihr mehrmals angerufen – mit nicht unterdrückter Nummer – und gedroht, sie zu vergewaltigen. Schliesslich sei sie zur Polizei gegangen, der Täter konnte schnell ausfindig gemacht werden. Ein halbes Jahr später kam es zu einer Vergleichsverhandlung. «Es ging mir nicht darum, dass er eine Busse bekommt, sondern darum, zu zeigen, dass das nicht geht.»

Nach der Verhandlung sei der Mann beim Lift wieder auf sie zugekommen und habe wieder begonnen, erzählt Meyer. Und auch später habe er sie noch einige Male über Facebook kontaktiert. «Aber das ist ein extremer Einzelfall.»

Einer der extremsten Fälle von Cédric Wermuth ereignete sich vor zwei Wochen: «Ich habe Exkremente in einem Brief nach Hause geschickt bekommen.» Er vermutet, dass es im Zusammenhang mit Aussagen über Donald Trump stehe. Auch Patronenhülsen seien ihm schon zugeschickt worden.

Patrouillen auf Schulweg der Kinder von Cédric Wermuth

«Das ist unangenehm, aber damit kann ich umgehen.» Der schlimmste Fall habe sich während Corona ereignet: Damals wurde seine Familie bedroht, man habe ihm geschrieben, man werde die Kinder vor der Schule abpassen. Wermuth meldete dies der Polizei, in der Folge gab es mehr Patrouillen auf dem Schulweg der Kinder und im Quartier.

Sollten Hass-Nachrichten an Politiker härter bestraft werden?

Exakt aus diesem Grund schaue sie «peinlich genau», dass nichts über ihre Kinder bekannt werde, sagt Meyer. Sie sorge dafür, dass nicht öffentlich werde, wie sie heissen oder aussehen. So postet sie auch im Internet kaum Bilder der Kids, und wenn, dann nur ohne Gesicht.

Wermuth berichtet von einer Veränderung der Beleidigungen und des Hasses. Früher seien solche Nachrichten zu zufälligen Zeitpunkten gekommen, heute könne er es vorhersagen: «Wenn ein sogenannter Journalist eines rechten Hetzblattes eine Hasstirade schreibt und Fake News über uns verbreitet.»

Es gebe dann «Horden», die es als Aufruf verstünden. Selbst einige Parlamentarier würden dies systematisch einsetzen.

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