US-Regierung besorgt über Al-Dschasira-Verbot in Israel
Die US-Regierung äussert Besorgnis über die Entscheidung Israels, den Sender Al-Dschasira zu schliessen.
Die US-Regierung hat Sorge über die Entscheidung der israelischen Regierung geäussert, den arabischen Fernsehsender Al-Dschasira in Israel zu schliessen. «Wir haben ganz deutlich zum Ausdruck gebracht, dass wir die Medienfreiheit auf der ganzen Welt unterstützen, auch in Israel, und dass wir über diese Massnahme sehr besorgt sind», sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am Montag in Washington.
Auf Nachfrage eines anwesenden Reporters, ob die US-Regierung gegen die Schliessung des Senders sei, konkretisierte Miller: «Das sind wir.» Journalisten und Medienschaffende seien ein wesentlicher Bestandteil jeder Demokratie, sagte der Sprecher.
Kritik trotz Unstimmigkeiten mit Berichterstattung
Man sei im Laufe der Jahre nicht immer damit einverstanden gewesen, wie der Sender über den Konflikt in Nahost berichtet habe. Dennoch müsse Al-Dschasira in der Lage sein, in Israel und anderen Ländern der Region zu operieren.
Zuvor hatte die israelische Regierung beschlossen, die Tätigkeit von Al-Dschasira in Israel zu untersagen, weil dieser ein Risiko für die Staatssicherheit darstellen soll. Israels Regierung betrachtet den Sender als «Sprachrohr der Hamas». Der Sender verurteilte die Entscheidung und kündigte an, dagegen vorzugehen.
Al-Dschasira hat seit Beginn des Gaza-Kriegs ausführlich über die katastrophale Lage im Gazastreifen berichtet und Bilder von Tod und Zerstörung gezeigt, die in israelischen TV-Sendern kaum zu sehen sind. Der Sender zeigt aber auch regelmässig Videos des militärischen Arms der islamistischen Hamas von Angriffen auf israelische Soldaten.