USA begrüssen Ermittlungen zu Kriegsverbrechen im Sudan

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Berichte über Kriegsverbrechen in Darfur (SDN) häufen sich. Die USA unterstützen den Internationalen Gerichtshof, der nun Ermittlungen aufnehmen will.

Ein Milizionär sitzt neben militärischer Ausrüstung, die angeblich während eines Gefechts im umkämpften Gebiet in Süd-Darfur erbeutet wurde.
Ein Milizionär sitzt neben militärischer Ausrüstung, die angeblich während eines Gefechts im umkämpften Gebiet in Süd-Darfur erbeutet wurde. - picture alliance / dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Darfur sollen ethnische Säuberungen, Kriegsverbrechen und Vergewaltigungen stattfinden.
  • Der Internationale Strafgerichtshof will daher Ermittlungen aufnehmen.
  • Die USA fordern alle Staaten dazu auf, mit dem IStGH zusammenzuarbeiten.

Seit mehr als 15 Jahren hat der Internationale Strafgerichtshof einen Blick auf die Krisenregion Darfur im Sudan. Nun werden erneut Ermittlungen aufgenommen, da sich die Berichte über Kriegsverbrechen häufen. Es sollen ethnische Säuberungen, Vergewaltigungen und Kriegsverbrechen stattfinden.

Die USA begrüssen die bevorstehenden Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH). «Wir fordern alle Staaten auf, mit dem IStGH zusammenzuarbeiten, damit die Menschen in Darfur die ihnen versprochene Gerechtigkeit bekommen.» Das teilte das US-Aussenministerium am Donnerstag mit.

Miliz tötete auch Zivilisten

Zuvor war die Tötung von mindestens 87 Menschen bekannt geworden. Die mit der sudanesischen Armee rivalisierende RSF-Miliz in West-Darfur soll dafür verantwortlich sein.

In einer Mitteilung der Vereinten Nationen am Donnerstag hiess es, die Leichen seien in einem Massengrab verscharrt worden. Auch in der Stadt Misterei an der Grenze zum Tschad soll die Miliz Zivilisten getötet haben.

Armee gegen Paramilitär

Seit Mitte April kämpfen in dem Land im Nordosten Afrikas zwei Armeen gegeneinander. Die Armee unter Staatschef Abdel Fattah al-Burhan gegen die Paramilitär-Miliz RSF des ehemaligen Vizemachthabers Mohammed Hamdan Daglo. Grund dafür ist ein Machtkampf unter zwei Putschgenerälen, der offen eskaliert ist.

Hintergrund der Konflikte

In der Region Darfur kommt es seit Jahrzehnten zu schweren Konflikten zwischen der arabischstämmigen Zentralregierung und ethnischen Minderheiten. Gegen Sudans ehemaligen Machthaber Omar al-Baschir wurde wegen seiner Rolle im Darfur-Konflikt ein Haftbefehl entlassen. Es war der erste Haftbefehl gegen einen amtierenden Staatschef überhaupt.

Al-Baschir werden Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vorgeworfen. Bislang wurde Al-Baschir jedoch nicht vom Sudan ausgeliefert.

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