UN-Menschenrechtsbüro: 87 Tote in Massengrab in Sudan gefunden
Das UN-Menschenrechtsbüro wirft der RSF-Miliz im Sudan vor, 87 Menschen getötet und in einem Massengrab verscharrt zu haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Sudan wurde ein Massengrab entdeckt, indem 87 Leichen gefunden wurden.
- Die UN geht davon aus, dass die RFS-Miliz schuldig ist.
Das RSF-Miliz ist eine paramilitärische Gruppe, die auf der Seite des ehemaligen Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo kämpft. Die UN wirft dieser nun vor, 87 Menschen getötet zu und sie daraufhin in einem Massengrab beseitigt zu haben.
«Ich verurteile auf das Schärfste die Tötung von Zivilisten», sagt der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Donnerstag. «Ich bin ausserdem entsetzt über die gefühllose und respektlose Art und Weise, wie die Toten sowie ihre Familien behandelt wurden.»
Opfer wurden wahrscheinlich im Juni getötet
In einer Mitteilung des UN-Menschenrechtsbüro hiess es, die Personen seien zwischen dem 13. und 21. Juni in Al-Dschunaina, der Hauptstadt des Bundesstaats West-Darfur getötet worden.
Die Opfer gehören demnach der ethnischen Minderheit der Masalit an. Das Büro berief sich auf Berichte von Angehörigen der Opfer.
Kampf zwischen Präsidenten und Vize
Seit Monaten wird im Sudan ein lange schwelender Machtkampf zwischen dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten gewaltsam ausgetragen. Die Armee kämpft gegen die RSF-Miliz des ehemaligen Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo. Präsident Abdel Fattah Al-Burhan und Daglo hatten 2019 noch gemeinsam die Langzeitherrschaft von Diktator Omar al-Baschir beendet.
Den versprochenen Übergang zur Demokratie zögerten beide allerdings hinaus. Neben der Hauptstadt Khartum ist insbesondere die Region Darfur im Westen des Landes von Kampfhandlungen betroffen. Schon seit Jahrzehnten bauen sich Konflikte zwischen ethnischen Minderheiten in der Region wie den Masalit und der Zentralregierung auf. Durch den Machtkampf sind sie erneut eskaliert.