USA vor weiteren Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeigewalt

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Nachdem weitere Videos von brutalen Polizeieinsätzen in den USA aufgetaucht sind, stellt sich das Land auf neue Massenproteste gegen Rassismus am Samstag ein.

George Floyd
Demonstranten halten ein Bild von George Floyd hoch. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA gehen die Proteste gegen Rassismus und Polizeibrutalität weiter.
  • Die Proteste brachen aus, nachdem George Floyd von einem Polizisten getötet wurde.

Die USA stellt sich auf weitere Massenproteste ein. Allein in Washington wurden zehntausende Demonstranten erwartet. Washingtons Bürgermeisterin hatte am Freitag «Black Lives Matter» in riesigen Buchstaben auf die Strasse zum Weissen Haus malen lassen. Präsident Donald Trump sorgte derweil für neue Empörung.

In Washington war am Samstag eine Mahnwache für George Floyd am Lincoln-Denkmal nahe des Weissen Hauses geplant. Der Afroamerikaner war bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis getötet worden. Seither reissen die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA nicht ab.

Washingtons Bürgermeister
Muriel Bowser (M), Bürgermeisterin von Washington, geht auf einer Strasse, die zum Weissen Haus führt und auf der Aktivisten die Worte «Black Lives Matter» in riesigen leuchtend gelben Buchstaben gemalt haben. - dpa

Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser von den Demokraten, selbst Afroamerikanerin, schickte eine klare Botschaft an Präsident Trump. Sie benannte am Freitag einen Abschnitt der 16. Strasse vor dem Weissen Haus nach dem Motto der Anti-Rassismus-Bewegung «Black Lives Matter».

Auch am Geburtsort von Floyd in Raeford im US-Bundesstaat North Carolina war eine Gedenkveranstaltung angekündigt. Die Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus halten in den USA damit auch am zweiten Wochenende nach Floyds Tod an. Die Demonstrationen verliefen bisher überwiegend friedlich, doch kam es dabei immer wieder auch zu schweren Ausschreitungen, Brandstiftungen und Plünderungen.

Polizist drückte auf Floyds Hals

Der unbewaffnete Floyd war festgenommen worden, weil er mutmasslich mit Falschgeld Zigaretten gekauft hatte. Ein weisser Polizist drückte dem Afroamerikaner dann fast neun Minuten lang mit dem Knie auf den Nacken. Floyd hatte mehrere male beteuert, er bekomme keine Luft mehr.

Für zusätzliche Empörung sorgt eine Reihe von Videos in den sozialen Medien, die US-Polizisten zeigen, die brutal gegen Demonstranten vorgehen. In Buffalo im Bundesstaat New York wurden zwei Beamte vom Dienst suspendiert. Das teilte Bürgermeister Byron Brown am Freitag im Onlinedienst Twitter mit.

Polizei USA
Ein Polizeibeamter mit Gasmaske bereitet sich darauf vor, Tränengas gegen Demonstranten einzusetzen während der Proteste nach dem Tod von George Floyd, der in Folge einer brutalen Festnahme durch einen Polizisten in Minneapolis starb. - sda - Keystone/AP/John Minchillo

In einem Video stossen die Polizisten einen 75-jährigen Demonstranten um, der daraufhin bewusstlos liegen bleibt und stark am Kopf blutet. Die Polizei hatte zunächst angegeben, der Mann sei gestolpert.

In Indianapolis leitete die Polizei Ermittlungen zu einem Video ein. Darin greifen mindestens vier Beamte eine Frau mit Schlagstöcken und Pfefferspray-Geschossen an.

In New York tauchten Videos von mehreren Vorfällen auf. So sollen Polizisten laut Medienberichten mit Schlagstöcken am Donnerstag gegen dutzende friedliche Demonstranten vorgegangen sein. Zwei Beamte wurden nach Polizeiangaben suspendiert.

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