USA warnen vor Cyberattacken aus Russland
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bedrohung durch Cyberattacken aus Russland haben einen «kritischen Punkt» erreicht.
- Davon ist Dan Coats, der nationale Geheimdienstdirektor der USA, überzeugt.
- Ziele der möglichen Angriffe seien Unternehmen, Behörden und Infrastrukturen.
Die Bedrohung durch solche Angriffe aus Russland habe einen «kritischen Punkt» erreicht, sagte Dan Coats bei einer Veranstaltung in Washington. Die digitale Infrastruktur werde «buchstäblich angegriffen», fügte der nationale Geheimdienstdirektor der USA hinzu.
Coats nannte Russland, China, Iran und Nordkorea als die schlimmsten Angreifer, wobei Russland «ohne Frage» am aggressivsten vorgehe. In die digitale Infrastruktur werde «jeden Tag» eingedrungen. Ziele seien Unternehmen, Behörden und Infrastrukturen, sagte der Geheimdienstdirektor. Die Angriffe sollten die Demokratie täglich untergraben, unabhängig davon, ob Wahlen anstünden.
Zwölf russische Spione verklagt
Am Freitag hatte die US-Justiz zwölf russische Geheimdienstmitarbeiter wegen der Hackerangriffe während des US-Wahlkampfs 2016 unter Anklage gestellt. Ihnen wird unter anderem Vorgeworfen, E-Mails und Dokumente von Computern der Demokratischen Partei sowie der Wahlkampagne von deren Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gestohlen zu haben.
Frage an Putin erneut stellen
Die Anklagen gehen auf die Untersuchungen des Sondermittlers Robert Mueller zurück, der seit Mai 2017 die mutmasslichen russischen Interventionen im Wahlkampf und eine mögliche Verwicklung von Mitarbeitern Trumps in diese Einmischungen untersucht. Der US-Präsident hatte die Ermittlungen wiederholt als «Hexenjagd» kritisiert. Beim Gipfeltreffen mit Putin am Montag in Helsinki will Trump dennoch die Frage der russischen Einmischung in den US-Wahlkampf ansprechen.
Bereits bei ihrem Treffen am Rande eines Asien-Gipfels in Vietnam im November hatten Trump und Putin über das Thema gesprochen. Der US-Präsident sagte damals, er schenke Putins Darstellung Glauben: «Er hat mir absolut beteuert, dass er sich nicht in unsere Wahl eingemischt hat. Ich glaube wirklich, dass er das, was er mir sagt, auch so meint.»