Venezuela: Machado erklärt sich zur Kandidatin der Opposition
María Corina Machado will sich bei der Präsidentenwahl nächstes Jahr gegen Venezuelas Staatschef behaupten. Sie sei Siegerin der Vorwahlen der Opposition.
Die Oppositionspolitikerin María Corina Machado will Venezuelas autoritären Staatschef Nicolás Maduro bei der Präsidentenwahl im kommenden Jahr herausfordern. Die 56-Jährige erklärte sich in der Nacht zum Montag (Ortszeit) zur Siegerin der Vorwahlen der Opposition.
«Heute habe ich ein Mandat erhalten», sagte sie. «Das ist nicht das Ende, sondern der Anfang vom Ende». Die ehemalige Abgeordnete kam auf rund 93 Prozent, wie die Wahlkommission nach Auszählung von gut einem Viertel der Stimmen mitteilte. Der Zweitplatzierte erhielt gerade einmal knapp fünf Prozent der Stimmen.
Machado von der Partei Vente Venezuela gehört zum rechten radikalen Flügel der venezolanischen Opposition und trat als eine der prominentesten Vertreterinnen an. Allerdings wurde ihr die Ausübung öffentlicher Ämter für 15 Jahre untersagt. Hintergrund sollen angebliche Unregelmässigkeiten aus ihrer Zeit als Abgeordnete sein.
Abkommen für fairen Wahlkampf
Präsident Maduro und Teile der Opposition unterzeichneten kürzlich ein Abkommen, in dem sich beide Seiten dazu verpflichteten, einen fairen Wahlkampf zu führen und das Wahlergebnis anzuerkennen. Politische Ausschlüsse hob die Vereinbarung aber nicht auf. Maduro geht hart gegen Regierungsgegner vor und hat mehreren führenden Oppositionellen die politische Betätigung untersagen lassen.
Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren politischen Krise. Wirtschaftlich leidet das einst reiche Land unter Missmanagement, Korruption und Sanktionen. Mehr als sieben Millionen Menschen haben Venezuela nach UN-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen.