Bei der Nasa und bei SpaceX knallen die Sektkorken. Jetzt sollen Flüge ins All aus den USA wieder zur Normalität werden. Zwei Präsidenten gratulieren.
Eine Falcon 9 SpaceX-Rakete mit der Crew Dragon-Kapsel hebt von Startrampe 39A im Kennedy Space Center in Cape Canaveral ab. Vier Astronauten beginnen eine Mission zur Internationalen Raumstation. Foto: John Raoux/AP/dpa
Eine Falcon 9 SpaceX-Rakete mit der Crew Dragon-Kapsel hebt von Startrampe 39A im Kennedy Space Center in Cape Canaveral ab. Vier Astronauten beginnen eine Mission zur Internationalen Raumstation. Foto: John Raoux/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein halbes Jahr nach seinem historischen Jungfernflug ist das Raumschiff «Crew Dragon» des Unternehmens SpaceX zum ersten Mal für eine reguläre Mission ins Weltall gestartet.
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Am Sonntagabend (Ortszeit) hob die Kapsel mit vier Astronauten an Bord in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab, wie Live-Aufnahmen der Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. «Das Raumschiff ist unterwegs», schrieb die Nasa auf Twitter.

Unmittelbar nach dem Start gratulierte der gewählte US-Präsident Joe Biden auf Twitter. Der Start sei ein Beleg für die Kraft der Wissenschaft «und für das, was wir erreichen können, wenn wir unsere Innovation, Einfallsreichtum und Entschlossenheit zäumen». Der amtierende US-Präsident Donald Trump feierte erst später den «grossartigen Start» auf Twitter. Die Nasa sei bei seiner Machtübernahme ein Desaster gewesen, inzwischen sei die Raumfahrtagentur «wieder zum «heissesten» und fortgeschrittensten Weltraumzentrum der Welt bei Weitem geworden», schrieb Trump.

Die «Crew Dragon» startete an der Spitze einer «Falcon 9»-Rakete, deren erste Stufe nach einigen Minuten wie geplant zur Erde zurückkehrte und auf einer schwimmenden Plattform landete - ein grosser Erfolg für SpaceX. Die Kapsel wird voraussichtlich am späten Montagabend (Ortszeit) nach mehr als 27 Stunden Flug an der Internationalen Raumstation ISS andocken. Die amerikanischen Nasa-Astronauten Michael Hopkins, Victor Glover und Shannon Walker sowie der japanische Astronaut Soichi Noguchi sollen sechs Monate an Bord der ISS bleiben und verschiedene Experimente überwachen. Auf der Station befinden sich derzeit bereits die Astronautin Kate Rubins sowie ihre russischen Kollegen Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow.

Die neu anreisende Besatzung - «Crew-1» - ist die erste, die regulär mit der «Crew Dragon» zur ISS fliegt, nachdem der bemannte Test im Frühjahr erfolgreich war. Die beiden US-Astronauten Douglas Hurley und Robert Behnken waren bei diesem Test im Mai zur ISS aufgebrochen und im August zurückgekehrt. Es war nach fast neunjähriger Pause das erste Mal, dass Astronauten wieder von amerikanischem Boden aus in den Orbit starteten - und das erste Mal, dass sie von einem privaten Raumfahrtunternehmen befördert wurden. SpaceX hatte zuvor nur Fracht zur ISS transportiert.

Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der Raumfähre «Atlantis» zur ISS geflogen. Danach mottete die Nasa ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war seither für ISS-Missionen auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in der Sojus-Kapsel ebenfalls teuer - und kratzte am amerikanischen Ego.

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