Vor G7-Treffen: Mehr Impfstoff für arme Länder gefordert

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USA,

Erstmals nimmt der neue US-Präsident Biden an Beratungen der sieben grossen Wirtschaftsnationen teil. Es geht um einen Neuanfang im Kampf gegen Corona. Wird Entwicklungsländern besser geholfen werden?

Ampullen der Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca. Entwicklungsorganisationen fordern vor dem G7-Treffen ein stärkeres Engagement im Kampf gegen das Coronavirus. Foto: Luka Dakskobler/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa
Ampullen der Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca. Entwicklungsorganisationen fordern vor dem G7-Treffen ein stärkeres Engagement im Kampf gegen das Coronavirus. Foto: Luka Dakskobler/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor dem Online-Treffen der Gruppe der sieben grossen Wirtschaftsmächte (G7) haben Entwicklungsorganisationen einen globalen Impfplan und stärkeres Engagement im Kampf gegen das Coronavirus gefordert.

Ärmeren Ländern müsse mehr geholfen werden. Von der am Freitag tagenden G7-Runde, an der erstmals auch der neue US-Präsident Joe Biden teilnimmt, werden auch Finanzzusagen für den Kampf gegen die Pandemie und die Verteilung von Impfstoffen erwartet.

Die Bundesregierung stellt in diesem Jahr 1,5 Milliarden Euro für die Kampagne der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderer Akteure mit dem ACT-Accelerator (Access to Covid-19 Tools Accelerator) zur Verfügung. Ein wichtiger Teil ist die Covax-Initiative, in der die Entwicklung und Verteilung von Impfstoffen gebündelt werden, um allen Ländern einen gerechten Zugang zu ermöglichen.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen von dem Geld allein 900 Millionen Euro für Covax bereitgestellt werden, um Impfstoffe kaufen und ausliefern zu können. Davon sind 800 Millionen Euro für die Arbeit in Entwicklungsländern sowie weitere 100 Millionen speziell für humanitäre Zwecke vorgesehen, um hilfsbedürftige Menschen in Krisen zu unterstützen.

Das Kinderhilfswerk World Vision begrüsste am Donnerstag die erwarteten Zusagen, pocht aber auch auf mehr politisches Engagement. «Geld allein ist nur Teil der Lösung», meinte Fiona Uellendahl von der Organisation. Der Zugang zu Impfstoffen und Medikamenten müsse erleichtert werden. Auch müssten ärmere Länder dazu befähigt werden, möglichst rasch selbst Produktionskapazitäten aufzubauen.

«Wer nicht über den eigenen Tellerrand hinaus die weltweite pandemische Herausforderung angeht, also auch in den ärmsten Ländern, der wird später mit rückkehrenden Mutationen zu kämpfen haben», sagte Uellendahl. Die Organisation One kritisierte, reiche Nationen würden sich Zugang zu viel mehr Impfstoffen sichern als sie brauchen. So werde ärmeren Ländern der Zugang erschwert.

Von den G7-Staaten forderte One «sorgfältige Planung», um die globale Verteilung von Impfstoffen zu verbessern. Die Weitergabe müsse beginnen, bevor potenzielle Geberländer anfingen, überschüssige Impfdosen anzusammeln. «Solange das Virus irgendwo auf dem Planeten unkontrolliert bleibt, wird es weiter mutieren, Grenzen überschreiten und in der Gesellschaft und der Weltwirtschaft verheerenden Schaden anrichten», heisst es in einer One-Analyse.

Zehn Länder haben mittlerweile nach UN-Angaben 75 Prozent aller Impfdosen verabreicht - 130 Nationen aber noch kein einziges Mittel. Vor dem Weltsicherheitsrat forderte UN-Generalsekretär António Guterres am Mittwoch eine globale Impfstrategie und eine «Notfall-Taskforce». «Wenn sich das Virus wie ein Lauffeuer im globalen Süden ausbreiten darf, mutiert es immer wieder», warnte Guterres. «Neue Varianten könnten übertragbarer und tödlicher werden und möglicherweise die Wirksamkeit aktueller Impfstoffe und Diagnostika gefährden.»

Das G7-Videogespräch wird erstmals unter dem Vorsitz des britischen Premierministers Boris Johnson stattfinden, da Grossbritannien die G7-Präsidentschaft innehat. Nach dem Ende der Präsidentschaft von Donald Trump in den USA, der die Wertegemeinschaft der grossen Wirtschaftsnationen mit seiner «Amerika zuerst»-Politik torpediert hatte, hoffen die Staats- und Regierungschefs auf eine Neuordnung der Weltpolitik und bessere Kooperation mit dem neuen US-Präsidenten Biden. Zu den G7-Staaten gehören ausser Deutschland, den USA und Grossbritannien auch Frankreich, Italien, Kanada und Japan.

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