Welthunger-Index steigt weiter – auch wegen Klimawandel
Seit drei Jahren steigt der Welthunger-Index wieder. Der Klimawandel ist auch ein Grund dafür.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ernährungslage ist in Zentralafrikanischen Republik gravierend.
- Das zeigt der Welthunger-Index 2019.
Weltweit betrachtet ist genug Nahrung für alle Menschen vorhanden. Doch als Folge von Konflikten, Verteilungsungerechtigkeiten und schlechter Regierungsführung müssen Millionen Menschen hungern. Auch die Folgen des Klimawandels sind zur Gefahr geworden.
Die Welthungerhilfe warnt vor neuen Gefahren für die Ernährungssicherheit durch den Klimawandel in ohnehin gefährdeten Staaten. Ein herber Rückschlag sei, dass die Zahl der Hungernden seit drei Jahren wieder ansteigt – auf nun 822 Millionen Menschen.
In ihrem jährlichen Bericht bewertet die Organisation die Lage in einzelnen Staaten anhand von vier Indikatoren: Anteil der Unterernährten sowie Auszehrung, Wachstumsverzögerung und die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren. Das Resultat: Der Welthunger-Index.
In der Zentralafrikanischen Republik als einzigem Land wird die Lage als «gravierend» eingestuft. In vier Ländern – Tschad, Madagaskar, Jemen und Sambia – ist die Hungerlage «sehr ernst». Insgesamt sind die Index-Werte seit dem Jahr 2000 um 31 Prozent gefallen. Unter den 117 berücksichtigten Ländern weisen 43 ernste Hungerwerte auf.
Welthunger-Index steigt – auch durch Klimawandel
«Die globale Ernährungssicherheit und der Klimawandel sind die beiden Überlebensfragen der Menschheit.» So zitierte die Organisation eine Stellungnahme von Entwicklungsminister Gerd Müller. Aus den Dürreregionen Afrikas seien demnach bereits 20 Millionen Menschen geflohen. Er verwies auch auf Folgen von Kriegen wie in Syrien und dem Jemen.
Die Zahl der Menschen, die unter Hunger und «mittlerer oder schwerer Ernährungsunsicherheit» leiden, sei gemäss dem Welthunger-Index angestiegen. Und zwar zwischen 2014 und 2018 um 300 Millionen auf über zwei Milliarden.
Das teilte das Hilfswerk Brot für die Welt am Dienstag mit. Frauen und Mädchen seien stärker betroffen als Männer. Verantwortlich dafür sind vor allem fehlende rechtliche Gleichstellung und Diskriminierung beim Zugang zu Land.