Fast zehn Prozentpunkte liegt Joe Biden in den Umfragen vor Amtsinhaber Donald Trump. Für den Präsidenten offenbar Grund genug zu handeln: An der Spitze seinen Wahlkampfteams führt Trump einen Personalwechsel durch.
Noch Plätze frei: Donald Trumps Präsidentschaftswahlkampf entfacht wenig Feuer. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Noch Plätze frei: Donald Trumps Präsidentschaftswahlkampf entfacht wenig Feuer. Foto: Evan Vucci/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Debakel am Wahl-Event in Tulsa hat Donald Trump seinen Wahlkampfmanager gefeuert.
  • Der Schritt überrascht: Bereits in drei Monaten findet die US-Wahl statt.
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Nur gut drei Monate vor der US-Wahl hat Präsident Donald Trump seinen Wahlkampfmanager ausgewechselt. Bill Stepien werde die Leitung der Kampagne übernehmen, der bisherige Chef Brad Parscale werde sich weiter um Digitales und soziale Netzwerke kümmern, erklärte Trump über Twitter. Beide hätten seit Jahren gut für ihn gearbeitet, erklärte er weiter.

Der überraschende Personalwechsel dürfte auch mit den zuletzt für den Republikaner Trump sehr schlechten Umfragewerten zusammenhängen. Jüngste Erhebungen geben dem designierten Kandidaten der Demokraten, Joe Biden, einen sehr soliden Vorsprung. Bis zur Wahl am 3. November sind es aber noch gut drei Monate, was noch viel Raum für Überraschungen lässt.

Trump bei Umfragen weit zurück

Umfragen zeigen unterdessen, dass eine Mehrheit der Wähler nicht von Trumps Umgang mit der Coronavirus-Pandemie beeindruckt ist. Die Pandemie ist in den USA weiter ausser Kontrolle - und eine Besserung scheint bei derzeit täglich Zehntausenden Neuinfektionen pro Tag bis auf Weiteres auch nicht in Sicht.

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Brad Parscale war Trumps Digitalstratege für den Wahlkampf 2020. - Keystone

Trump weist die schlechten Umfragewerte zurück. Er verweist darauf, dass Umfragen 2016 einen Sieg seiner damaligen Gegnerin Hillary Clinton prognostizierten - und damit falsch lagen. In seinem Tweet erklärte er, der Sieg in diesem Jahr sollte einfacher sein als jener vor vier Jahren, «weil unsere Umfragewerte schnell ansteigen».

Das deckt sich allerdings nicht mit den öffentlich bekannten Umfragen, die Biden deutlich in Führung sehen, wie ein Überblick auf der Webseite RealClearPolitics zeigt. In einem von der Webseite FiveThirthyEight errechneten Durchschnitt landesweiter Umfragen etwa liegt Biden bei 50,3 Prozent, Trump bei 41,2 Prozent der Stimmen.

Trump macht Wahlkampfmanager für Tusla-Debakel verantwortlich

US-Medienberichten zufolge machte Trump seinen bisherigen Wahlkampfmanager Parscale für die gescheiterte Kundgebung im Bundesstaat Oklahoma im Juni verantwortlich. Es sollte Trumps erste grosse Veranstaltung seit der Zuspitzung der Corona-Pandemie in den USA sein.

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Das Stadion war an der Trump-Rally spärlich besucht. - Keystone

Trump zufolge wollten trotz des Corona-Risikos bis zu eine Million Menschen an der Veranstaltung teilnehmen. Neben dem gemieteten Stadion wurde auch ein Aussenbereich mit Bühne errichtet. Letztlich blieben jedoch sogar in der Sporthalle Tausende Sitze frei.

Eine weitere Grossveranstaltung, die ursprünglich fürs vergangene Wochenende im Freien im Staat New Hampshire geplant gewesen war, wurde mit Blick auf zu befürchtendes schlechtes Wetter abgesagt.

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