Wikileaks: Gründer Julian Assange erhält neue Anklage der US-Justiz
Die US-Justiz verhängt neuen Klagen gegen Julian Assange, dem Gründer von Wikileaks. Er soll einer Whistleblowerin geholfen haben, Dokumente zu veröffentlichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Julian Assange sieht sich einer Klage der US-Justiz gegenübergestellt.
- Der Gründer von Wikileaks soll eine Whistleblowerin unterstützt haben.
- Sie hat geheimes Material von US-Militäreinsätzen veröffentlicht.
Die US-Justiz hat eine neue Anklage gegen den Gründer von Wikileaks, Julian Assange, erlassen. Das Justizministerium in Washington teilte am Mittwochabend (Ortszeit) mit, gegen den 48-Jährigen werde von einer breiteren Hacking-Verschwörung als bislang ausgegangen.
Demnach hätten «Assange und andere» Menschen dafür rekrutiert, Netzwerke zu hacken, damit Wikileaks davon profitiere. Allerdings würden zu den bisher 18 Anklagepunkten gegen Assange keine weiteren hinzugefügt.
Die US-Justiz wirft Julian Assange vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben. Er soll ihr verholfen haben geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Dabei soll Washington zufolge insbesondere die Sicherheit von US-Informanten aufs Spiel gesetzt worden sein.
Julian Assange drohen 175 Jahre Haft für Enthüllungen auf Wikileaks
Bei einer Verurteilung in allen 18 Anklagepunkten drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft. Assange bestreitet die Vorwürfe. Die Wikileaks-Enthüllungen hatten auch zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen durch amerikanische Soldaten geführt.
Assange hatte sich aus Angst vor einer Auslieferung an die USA 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet. Damals lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor.
Die Ermittlungen wurden jedoch später eingestellt. Die britische Polizei verhaftete Assange im April 2019, weil er mit der Flucht in die Botschaft gegen Kautionsauflagen verstossen hatte. Er wurde zu einem knappen Jahr Gefängnis verurteilt.