Ein Wintersturm hat im Westen der USA zu ungewöhnlich heftigen Schneefällen geführt.
Schneepflug im kalifornischen Lake Tahoe
Schneepflug im kalifornischen Lake Tahoe - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz Winterchaos Hoffnungsschimmer für den von Dürre bedrohten US-Bundesstaat.
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In der kalifornischen Sierra Nevada fiel nach Behördenangaben vom Montag (Ortszeit) binnen 24 Stunden ein Meter Neuschnee. Insgesamt fiel damit in diesem Monat so viel Schnee wie nie zuvor in einem Dezember seit Beginn der Aufzeichnungen. Für den unter den Folgen einer jahrelangen Dürre leidenden Bundesstaat sind die ergiebigen Schneefälle neben dem dadurch ausgelösten Chaos auch ein Hoffnungsschimmer, weil sie die Grundwasserreserven auffüllen könnten.

Bis Montag überschritt die Gesamt-Schneemenge in der Sierra Nevada mit 4,92 Metern den bisherigen Dezember-Rekordwert von 4,55 Metern aus dem Jahr 1970. Und für die kommenden 24 Stunden wurden weitere 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee erwartet.

«Wir hatten ganz sicher keinen nassen Winter erwartet», sagte die Wissenschaftlerin Andrea Schwartz vom Central Sierra Nevada Schnee-Labor an der Universität Berkeley. Der ergiebige Schneefall sei «eine angenehme Überraschung». Es sei zwar zu früh, die Dürre bereits für beendet zu erklären, «aber es sieht so aus als ob der Westen der USA damit Hilfe bekommt».

Die unmittelbaren Auswirkungen des Sturms waren weniger positiv: Zehntausende Menschen waren von Stromausfällen betroffen, zahlreiche blockierte Strassen sorgten für Verkehrschaos. Laut dem Versorgungsunternehmen Pacific Gas and Electric stürzten durch den Sturm Strommasten um. Seit dem ersten Weihnachtstag sei die Stromversorgung für fast 50.000 Haushalte wiederhergestellt worden, teilte das Unternehmen mit. Es rechne mit weiteren Ausfällen.

Am Flughafen von Seattle im nordwestlichen Bundesstaat Washington führte der Schneefall zu hunderten Ausfällen und Verspätungen, Flugzeuge mussten enteist werden. Bürgermeisterin Jenny Durkan warnte vor einer längeren Kälteperiode mit heftigen Schneefällen. Sie habe vorsorglich den Notstand ausgerufen, um alle Ressourcen für den Schutz der Einwohner aktivieren zu können. Auch für weite Teile des benachbarten Bundesstaats Oregon galt Wintersturm-Warnung.

Der südliche Bundesstaat Texas verzeichnete unterdessen eine für die Jahreszeit ungewöhnliche Hitze. Am ersten Weihnachtsfeiertag wurden in der Ranger-Station Rio Grande Village nahe der Grenze zu Mexiko 34 Grad Celsius gemessen.

Wissenschaftler sind sich einig, dass der Klimawandel weltweit zu einer deutlichen Zunahmen von Wetterextremen führt.

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