13 Tote bei Unruhen in Venezuela binnen zwei Tagen

Venezuela ist in Aufruhr: Bei Protesten gegen den Machthaber Nicolás Maduro sind in nur zwei Tagen 13 Menschen gestorben.

Hunderttausende Menschen gehen in Venezuela auf die Strasse, um gegen Nicolas Maduro zu demonstrieren. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Juan Guaidó hat sich zum Staatschef von Venezuela erklärt.
  • Die USA und ein Grossteil der Staaten Südamerikas erkennt Guaidó an.
  • Das venezolanische Militär stellt sich hinter den Machthaber.

Bei den Unruhen und Protesten gegen Staatschef Nicolás Maduro sind in Venezuela binnen zwei Tagen 13 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten Menschen seien durch Schusswaffen getötet worden.

Dies sagte der Leiter der Nichtregierungsorganisation Beobachtungsstelle für soziale Konflikte (OVCS), Marco Ponce, am Mittwoch (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP.

Venezuela wird derzeit von einer schweren politischen Krise erschüttert. Am Mittwoch erklärte sich der oppositionelle Parlamentspräsident Juan Guaidó zum Übergangs-Staatschef. Die USA und eine Reihe lateinamerikanischer Staaten stellten sich hinter Guaidó. Darunter Argentinien, Chile, Guatemala, Peru, Ecuador , Costa Rica und Panama. Auch Kanada unterstützt Guaidó.

Mexiko, Kuba, Nicaragua und Bolivien auf Maduros Seite

Mexikos Regierung unter dem Linkspolitiker Andrés Manuel López Obrador erklärte, die Situation in Venezuela werde beobachtet, an den diplomatischen Beziehungen zu dem Land und der bisherigen Regierung ändere sich aber zunächst nichts.

Boliviens sozialistischer Präsident Evo Morales hält weiter an der Maduro-Regierung fest. Auch die Regierungen des sozialistischen Inselstaats Kuba und Nicaraguas sprachen Maduro ihre Unterstützung aus.

Militär Venezuelas stellt sich hinter Maduro

Im Machtkampf in Venezuela hat sich das Militär hinter Präsident Nicolás Maduro gestellt. «Die Soldaten des Vaterlandes akzeptieren keinen Präsidenten, der von dunklen Mächten eingesetzt wird, oder sich abseits des Rechts selbst einsetzt.» Dies schrieb Verteidigungsminister Vladimir Padrino am Mittwoch auf Twitter

EU hält sich bedeckt

Die Europäische Union wollte sich am Mittwochabend nicht offiziell äussern. Eine Sprecherin der EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini sagte amMittwochabend lediglich: «Wir beobachten die Entwicklungen in Venezuela sehr aufmerksam und sind in engem Kontakt mit den Mitgliedstaaten und Partnern.»

Maduro will US-Diplomaten ausweisen

Maduro hatte am Mittwoch den Abbruch der diplomatischen Beziehungen seines Landes zu den USA verkündet und dem diplomatischen Corps der USA 72 Stunden zum Verlassen des Landes gegeben.

Die USA haben aber die Ausweisung der US-Diplomaten zurückgewiesen. Entsprechend habe Maduro nicht die «rechtliche Befugnis», die diplomatischen Beziehungen zu den USA abzubrechen oder US-Diplomaten zu unerwünschten Personen zu erklären.

Der venezolanische Gegenpräsident fordert die Diplomaten unmittelbar nach der Ankündigung zum Bleiben auf.

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