27 Menschen bei Corona-Evakuierung im Südpazifik von Fähre gespült

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Salomonen,

Vor der Küste der Salomonen im Südpazifik sind bei einem Sturm mindestens 27 Passagiere im Rahmen einer Corona-Evakuierung über Bord gegangen.

Die Salomonen bereiten sich auf die Corona-Pandemie vor
Die Salomonen bereiten sich auf die Corona-Pandemie vor - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • in den Salomonen sind 27 Passagiere von einem Zyklon über Bord einer Fähre gespült worden.
  • Der Kapitän der Fähre soll eine Sturmwarnung ignoriert haben.
  • Die Passagiere waren wegen einer Evakuation wegen dem Coronavirus an Bord.

In den Salomonen sind 27 Menschen vom Deck einer Fähre gespült worden. Überlebende berichteten am Samstag, dutzende Menschen seien von hohen Wellen und starken Winden von Bord gespült worden. Nach Behördenangaben hatte der Kapitän eine Sturmwarnung ignoriert.

Am Samstag hatten örtliche Medien von 28 Todesopfern durch das Unglück berichtet. Am Sonntag bezifferte der Polizeichef der Salomonen, Richard Menapi, die Zahl der von Bord Gegangenen jedoch auf 27. «Es waren 738 Passagiere an Bord, einschliesslich der Besatzung und des Kapitäns», erklärte Menapi. Die Zahl der Überlebenden liege bei 711.

Massives Fehlverhalten vom Kapitän

Den Medienberichten zufolge bemerkte der Kapitän des Schiffes bis zum Anlegen nicht, dass Passagiere über Bord gegangen waren. Die Fähre «MV Taimareho» war im Rahmen einer Evakuierungsaktion wegen der Corona-Pandemie auf dem Weg von der Hauptstadt Honiara. Die Fähre hatte am Donnerstagabend abgelegt, als der Tropen-Zyklon «Harold» sich auf die Inselgruppe zu bewegte. Der Kapitän ignorierte jedoch Warnungen der Wetterdienste, unnötige Reisen zu unterlassen.

Nach Angaben von Regierungschef Manasseh Sovagare wurde eine Suchaktion nach den vermissten Passagieren gestartet. Dem Polizeichef zufolge wurden bislang aber keine Leichen gefunden.

Vorbereitung auf Coronavirus und Zyklon

Der Katastrophenschutz auf den Salomonen, wo es nur eine begrenzte Gesundheitsversorgung gibt, bereitet sich derzeit auf die Corona-Pandemie vor. Der Inselstaat mit nur rund 600.000 Einwohnern zählt bislang zu den wenigen Ländern weltweit, in denen noch keine Corona-Infektionen gemeldet wurden.

Zugleich müssen die Behörden mit den Folgen von Zyklon «Harold» kämpfen. Der Wirbelsturm erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern, entwurzelte Bäume und beschädigte Häuser. Meteorologen warnten, dass der Sturm bis Sonntagabend weiter an Stärke gewinnen könnte. Danach sollte er auf Vanuatu treffen.

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