62 Tote nach Masernausbruch in Samoa – Impfaktion gestartet
Das Wichtigste in Kürze
- In Samoa startete eine zweitägige Impfaktion gegen die Masern.
- Bereits 62 Menschen sind seit November in dem Inselstaat an der Krankheit gestorben.
Wegen eines Masernausbruchs mit bislang 62 Toten hat der polynesische Inselstaat Samoa eine umfassende zweitägige Impfaktion gestartet. Teams aus Ärzten und Krankenpflegern seien seit Donnerstagmorgen unterwegs. Sie impfen Bewohner in entlegenen Gebieten, teilte das Gesundheitsministerium in der Hauptstadt Apia mit.
Geschäfte bleiben geschlossen
Während des Zeitraums sollen die meisten öffentlichen Dienste, Geschäfte und Strassen geschlossen bleiben. Dies berichtete der Sender Radio New Zealand (RNZ). Für Privatfahrzeuge gelte für einen Teil des Tages ein Fahrverbot, hiess es.
Die meisten Dörfer in abgelegenen Gemeinden seien am ersten Tag der Aktion erreicht worden, sagte Samoas Premierminister Tuilaepa Sailelele Malielegaoi. Am Freitag werde der Schwerpunkt demnach auf stärker besiedelten Städten und umliegenden Gebieten liegen. 70 medizinische Fachkräfte aus dem US-Bundesstaat Hawaii, die heute Donnerstag eintrafen, sollen die örtlichen Teams bei der Impfaktion unterstützen.
Mehr als 4200 Masernfälle
Seit November wurden demnach mehr als 4200 Masernfälle gemeldet, davon 165 allein seit Mittwoch. Das kleine Land mit seinen rund 200 000 Einwohnern hatte Mitte November den Notstand ausgerufen und Schulen und Universitäten geschlossen.
Masern sind extrem ansteckend. Die Viren kann man sich über winzige Speicheltröpfchen in der Luft einfangen. So etwa in einem Raum, in dem sich ein Infizierter aufhält oder kurz zuvor aufhielt. Einige Tage danach breitet sich meist ein Ausschlag über den ganzen Körper aus.
Bei etwa jedem zehnten Erkrankten kommt es zu Komplikationen wie Mittelohr- oder Lungenentzündungen. Seltene Folge sind Gehirnentzündungen, die tödlich enden können.