Abbas trifft Israels Verteidigungsminister Gantz
Mahmud Abbas hat sich mit dem israelischen Verteidigungsminister Gantz getroffen. Gantz meinte, die palästinensische Wirtschaft stärken zu wollen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mahmud Abbas hat sich mit einem ranghohen israelischen Politiker getroffen.
- Es ist das erste solche Treffen seit rund einem Jahrzehnt.
- Verteidigungsminister Gantz habe gesagt, er wolle die palästinensische Wirtschaft stärken.
Erstmals seit Jahren ist Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wieder mit einem ranghohen israelischen Politiker zusammengetroffen. Verteidigungsminister Benny Gantz habe am Sonntagabend mit Abbas über sicherheitspolitische, zivile und wirtschaftliche Fragen gesprochen. Dies teilte seine Sprecherin in der Nacht zum Montag mit. Gantz habe Abbas gesagt, dass Israel Schritte zur Stärkung der palästinensischen Wirtschaft unternehme.
Bei dem Treffen in Ramallah sei es um eine «Neugestaltung der sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Lage im Westjordanland und Gazastreifen» gegangen. Dies teilte Gantz bei Twitter mit. Man habe einen weiteren Dialog in den relevanten Fragen vereinbart.
An dem Treffen nahmen nach Angaben der Sprecherin auch der Leiter der israelischen Cogat-Behörde, Ghasan Aljan. Ebenso wie der palästinensische Geheimdienstchef Madschid Faradsch teil. Am Ende der Beratungen hätten Gantz und Abbas unter vier Augen gesprochen. Abbas' Berater Hussein al-Scheich, der in der grösseren Runde ebenfalls zugegen war, bestätigte das Treffen in einem Tweet.
Erstes Treffen seit rund zehn Jahren
Es ist das erste Mal seit rund einem Jahrzehnt, dass ein solches Treffen ranghoher Repräsentanten Israels und der Palästinenser stattfindet. Die Friedensgespräche beider Seiten unter US-Vermittlung liegen seit 2014 brach.
Das Treffen in Ramallah fand kurz nach der Rückkehr des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett aus den USA statt. Dort war er mit US-Präsident Joe Biden zusammengekommen war.
Nach dem Machtwechsel in den USA hatte Abbas zu Jahresbeginn die Bereitschaft zu einer Wiederaufnahme des Nahost-Friedensprozesses geäussert. Dies mit dem Ziel eines unabhängigen Palästinenserstaates. Ein baldiger Neustart gilt jedoch als sehr unwahrscheinlich. Bennett von der ultrarechten Jamina-Partei lehnt die Einrichtung eines palästinensischen Staates ab.