Abchasien: Tausende Bilder in Kunstmuseum verbrannt

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Georgien,

Wegen eines Feuers in einem Kunstmuseum in der Schwarzmeerregion wurden Tausende von Kunstwerken verbrannt.

Publikumsmagnete Picasso und El Greco im Kunstmuseum Basel.
Publikumsmagnete Picasso und El Greco im Kunstmuseum Basel. - sda - Kunstmuseum Basel

Bei einem schweren Brand in einem Kunstmuseum in der Schwarzmeerregion Abchasien sind nach Behördenangaben Tausende Bilder verbrannt. Mehr als 4000 Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert seien in dem Gebäude in der abchasischen Hauptstadt Suchumi in der Nacht zum Sonntag in Flammen aufgegangen. «Das ist ein nicht wieder gutzumachender Schaden für uns», sagte der Direktor der Nationalen Gemäldegalerie, Suram Sakanija, der abchasischen Nachrichtenagentur Asnypress zufolge.

Nach Angaben der Einsatzkräfte brach das Feuer im Dachbereich aus – nach ersten Erkenntnissen brannte dort eine Elektroleitung durch. «Alle Bilder sind verbrannt», sagte Sakanija. Auf Fotos war zu sehen, wie das Gebäude im Stadtzentrum lichterloh in Flammen stand. Unter den zerstörten Werken seien Gemälde abchasischer und ausländischer Künstler gewesen. Allein 300 Bilder des auch im Ausland bekannten abchasischen Künstlers Alexander Scherwaschidse-Tschatschba (1867-1969) seien zerstört.

Die Schwarzmeerregion Abchasien gehört völkerrechtlich zu Georgien und ist von Russland als unabhängiger Staat anerkannt. Das wegen seiner malerischen Landschaften bekannte Gebiet mit einer eigenen Sprache und Kultur hatte sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion von Georgien losgesagt. Nach dem Südkaukasuskrieg im August 2008 zwischen Russland und Georgien um die ebenfalls abtrünnige Region Südossetien stationierte Moskau in beiden Gebieten Soldaten.

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Kommentare

User #5335 (nicht angemeldet)

Wer`s glauben will.

User #3262 (nicht angemeldet)

Das 8.600 km² große, laut offizieller Schätzung von 2011 242.862 Einwohner zählende Gebiet hat eigene staatliche Strukturen ausgebildet, die sich unter der Protektion Russlands der Souveränität Georgiens entziehen. Als bisher (Stand 2020) einzige allgemein anerkannte Staaten haben seit 2008 Russland, Nicaragua, Venezuela, Nauru und Syrien die Unabhängigkeit Abchasiens anerkannt. Die pazifischen Inselstaaten Tuvalu und Vanuatu zogen ihre 2011 ausgesprochene Anerkennung wenige Jahre später im Zuge der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Georgien zurück. Nahezu alle anderen Staaten der Welt betrachten Abchasien als georgisches Gebiet und erkennen die in Georgiens Hauptstadt Tiflis amtierende Exilregierung der Autonomen Republik Abchasien als rechtmäßig an, auch wenn sie de facto keinen Einfluss in der Region besitzt. Abchasien bildet zusammen mit den anderen von Russland durch so genannte eingefrorene Konflikte geschaffenen De-facto-Regimen Arzach, Transnistrien und Südossetien die Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten, die sich wechselseitig in ihren Souveränitätsbestrebungen unterstützen.

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