Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet 66 Prozent gesunken
Brasiliens Kampf gegen die illegale Abholzung zeigt Wirkung: Der Amazonas-Regenwald erholt sich.
Die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet ist im August um 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. So gab es im vergangenen Monat auf 563 Quadratkilometern Regenwald Hinweise auf Abholzung, wie das Umweltministerium in Brasília am Dienstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf vorläufige Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) mitteilte.
Im August 2022 waren es noch 1661 Quadratkilometer gewesen. Zwischen Januar und August ging die Abholzung um 48 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück.
108 Millionen Franken für Gemeinden im Amazonas
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte bei seinem Amtsantritt Anfang des Jahres angekündigt, den Umwelt- und Klimaschutz zu stärken. Zuletzt ging die Polizei beispielsweise mit einer Reihe von Grosseinsätzen gegen illegale Goldsucher vor. Am Dienstag kündigte Lula an, Gemeinden im Amazonas mit 600 Millionen Reais (108 Millionen Franken) aus dem Amazonasfonds im Kampf gegen Abholzung und Brandrodung zu unterstützen.
Der Amazonas-Regenwald gilt als CO2-Speicher und hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel. Während der Amtszeit des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro (Anfang 2019 – Ende 2022) nahmen Abholzung und Brandrodungen stark zu. Der Ex-Militär sah in der Region vor allem ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und liess Farmern und Goldschürfern bei der Landnahme weitgehend freie Hand. Den Kontrollbehörden kürzte er Gelder oder entzog ihnen ihre Kompetenzen.