Afghanische Eltern verkaufen ihr Baby für 500 Dollar
Wegen akuter Hungernot müssen afghanische Familien verkaufen, was sie haben. Eine Mutter verkaufte deswegen ihr Baby für 500 Dollar.
Das Wichtigste in Kürze
- Über die Hälfte der Bevölkerung in Afghanistan wird von einer akuten Hungersnot bedroht.
- Familien müssen verkaufen, was sie haben – teilweise sogar ihre Kinder.
- In Herat verkaufte eine Familie ihr Baby für 500 Dollar.
Afghanistans Wirtschaft befindet sich kurz vor dem Kollaps, tausende Menschen hungern. Familien verkaufen alles, was sie haben – sogar ihre Kinder.
Eine BBC-Reporterin reiste nach Herat, ein Dorf im Westen des Landes. Dort traf sie eine Mutter, die ihr Baby für 500 Dollar verkaufte. Dies, damit sie ihre restlichen Kinder ernähren kann.
Wie die BBC berichtet, besagt der Verkaufspakt, dass der Käufer das Kind abholt, sobald es laufen kann. Dann soll es mit dem Sohn des Käufers verheiratet werden. Was genau seine Absichten sind, sei allerdings unklar.
Hälfte der Bevölkerung leidet unter Hungersnot
«Meine anderen Kinder sterben vor Hunger, deswegen mussten wir die Tochter verkaufen», sagt die Mutter. Sie wünsche sich, dass dem nicht so wäre.
Auch der Vater des Kindes sagt: «Wir sind am verhungern. Wir haben nichts.» Er wisse nicht, wie es seiner Tochter in Zukunft gehen werde, aber sie hätten sie einfach verkaufen müssen.
Afghanistan war abhängig von ausländischer Hilfe. Die Corona-Pandemie, Dürren und die Übernahme der Taliban verschlechterten die Situation stark. Das World Food Programm schätzt, dass über die Hälfte der Bevölkerung unter akuter Hungersnot leidet.