Afghanistan: Mehr als 100 tote und verletzte Zivilisten
Laut einem Bericht der UN sind in der afghanischen Stadt Gasni über 100 Zivilisten getötet oder verletzt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gefechte um die afghanische Stadt Gasni haben weitere Menschenleben gefordert.
- Mehr als 100 Zivilsten wurden getötet oder verletzt.
Bei Gefechten in der ostafghanischen Stadt Gasni sind mehr als 100 Zivilisten verletzt oder getötet worden. Dies gab die UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) in einem in der Nacht zu Dienstag veröffentlichten Bericht bekannt. Konkreter war die Rede von 110 bis 150 – allerdings müssten diese Zahlen noch überprüft werden.
Die Gefechte in Gasni verlagerten sich am Dienstag aus dem Zentrum auf die Aussenbezirke der Stadt. Kämpfer der radikalislamischen Taliban hätten sich grossteils auf Positionen in den Randbezirken der Stadt zurückgezogen, sagte Nasir Ahmad Fakiri, ein Mitglied des Provinzrats. Die Kämpfe im Zentrum seien weitgehend abgeflaut und die Regierung habe ihre Kontrolle dementsprechend wieder ausbauen können.
Allerdings seien die Fortschritte der Regierungskräfte sehr langsam, sagte ein Senator von Gasni, Mohammed Rahim Hasanjar. «Die Sicherheitskräfte bewegen sich nur sehr vorsichtig vorwärts», sagte Hasanjar. Er vermute, um zivile Opfer zu vermeiden.
Am Freitag hatten mehrere Hundert Taliban-Kämpfer Gasni von verschiedenen Seiten überfallen. Der Angriff auf die Stadt Gasni war der zweite auf eine Provinzhauptstadt in Afghanistan in diesem Jahr. Die Taliban beherrschen laut Militärangaben knapp 14 Prozent des Landes, 30 Prozent seien umkämpft.