Ägyptischer Ex-Präsident Mohammed Mursi stirbt vor Gericht
Mohammed Mursi, der ehemalige Präsident von Ägypten, stirbt mit 67 Jahren während einer Gerichtsanhörung.

Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalige ägyptische Präsident Mohammed Mursi ist gestorben.
- Der Muslimbruder war während einer Gerichtsanhörung kollabiert.
- Zunächst war die genaue Todesursache nicht bekannt.
Nach langen Protesten während dem «Arabischen Frühling» und dem Sturz des Langzeitpräsidenten Husni Mubarak war er der neue starke Mann in Ägypten. Mohammed Mursi war im Juni 2012 zum ersten frei gewählten Staatspräsidenten gewählt worden.
Am Montag ist der ehemalige Präsident nun gestorben. Wie das Staatsfernsehen meldete, brach Mursi bei einer Gerichtsanhörung zusammen und starb später im Spital. Er wurde 67 Jahre alt. Die genaue Todesursache war zunächst unbekannt.
Seit einem erneuten Putsch im Juli 2013 durch das Militär sass der Muslimbruder in ägyptischer Haft. Dem Putsch waren ebenfalls lange Proteste voraus gegangen. Mursi wurde in mehreren Strafverfahren verurteilt.

Mursi wurde nach seinem Sturz inhaftiert, vor Gericht gestellt und in mehreren Prozessen zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. Ein gegen ihn verhängtes Todesurteil wurde wieder aufgehoben.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der enge Beziehungen zu Mursi unterhalten hatte, würdigte ihn als einen «Märtyrer».
Mursi war als Präsident Langzeitherrscher Husni Mubarak nachgefolgt, der im Februar 2011 nach Massenprotesten abtreten musste. Mursis Präsidentschaft war von Konflikten mit dem Militär, mit der Justiz und mit der Revolutionsjugend gekennzeichnet.
Viele Kritiker warfen Mursi vor, zu konfrontativ regiert zu haben. Vor allem nicht-islamistische Gruppen sahen ihn kritisch und lehnten eine Zusammenarbeit mit ihm ab. Das, obwohl ihn viele 2012 in der Stichwahl um das Präsidentenamt unterstützt hatten.