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Airbus erhält Grossauftrag über 225 Jets auf Dubai-Messe

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Frankreich,

Weltweite Reiseeinschränkungen haben Fluggesellschaften und Hersteller in der Pandemie schwer getroffen. Experten sehen eine wachsende Nachfrage nach Flugzeugen in den kommenden zwei Jahrzehnten.

Airbus kann einen Grossauftrag für den Mittelstreckenjet A321neo verbuchen. Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa
Airbus kann einen Grossauftrag für den Mittelstreckenjet A321neo verbuchen. Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Flugzeugbauer Airbus hat auf der Luftfahrtmesse in Dubai den grössten Auftrag seit Beginn der Corona-Pandemie erhalten.

Zum Start der Messe am Sonntag bestellte das US-Unternehmen Indigo Partners für seine Billigflug-Beteiligungen Wizz Air (Ungarn), Frontier (USA), Volaris (Mexiko) und Jetsmart (Chile/Argentinien) insgesamt 255 Airbus-Jets aus der A321neo-Reihe. Darunter sind 29 Exemplare in der neuen Langstreckenversion A321XLR.

Am Montag folgte dann die Absichtserklärung über eine weitere Grossbestellung durch den Flugzeugfinanzierer Air Lease Corporation. ALC will 111 Passagier- und Frachtflugzeugen kaufen, wie Airbus mitteilte. Die Bestellung umfasst Maschinen aus allen derzeit angebotenen Modellreihen - darunter sieben Exemplare der neuen Frachtversion des Grossraumjets A350, die erst Mitte des Jahrzehnts auslieferungsbereit sein soll. Bei Boeing waren in Dubai bisher auch Frachtjets gefragt.

Bestellung als Zeichen der Erholung

Die Bestellung ist ein deutliches Signal der Erholung in der Luftfahrtbranche fast zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie. Den Wert des Grossauftrags bezifferte Airbus nicht. Laut der letzten veröffentlichten Preisliste von 2018 hätte die Bestellung einen Gesamtwert von etwa 33 Milliarden US-Dollar (28,8 Mrd Euro). Allerdings dürfte die Langstreckenversion A321XLR teurer sein als der normale Mittelstreckenjet A321neo. Andererseits sind gerade bei grossen Bestellungen hohe Rabatte üblich.

Der US-amerikanische Finanzinvestor Indigo Partners - der nichts mit der indischen Fluglinie Indigo zu tun hat - hat sich auf Beteiligungen an Billigfluggesellschaften spezialisiert.

Die ungarische Wizz Air rüstet sich mit der Bestellung für den weiteren Ausbau ihres Geschäfts - und dies auch auf der Langstrecke. Denn von den 255 Flugzeugen aus der Grossbestellung soll mit 102 Exemplaren der grösste Anteil bei Wizz Air zum Einsatz kommen. Bei 27 dieser Maschinen handelt es sich um die Langstreckenversion A321XLR, deren Bau Airbus erst 2019 angekündigt hatte.

Das Flugzeug verfügt wie der Mittelstreckenjet über einen Standardrumpf mit einem Mittelgang zwischen den Sitzen. Dank einer Reichweite von 8700 Kilometern ist die Maschine auch für Flüge von Mitteleuropa über den Atlantik geeignet.

Pandemie hat Branche schwer getroffen

Einschränkungen für Reisende hatten den internationalen Tourismus in vielen Ländern fast lahmgelegt und damit auch Fluggesellschaften und Hersteller schwer getroffen. Derzeit zieht die Nachfrage aber wieder an, auch mit Blick auf die steigende Zahl der Corona-Impfungen und eine schrittweise Normalisierung beim Reisen.

Für die kommenden zwei Jahrzehnte bis 2040 rechnet Airbus wie sein US-Rivale Boeing mit einer weiter steigenden Nachfrage nach Flugzeugen. Weltweit dürften bis dahin etwa 39.000 neue Passagier- und Frachtmaschinen benötigt werden, teilte Airbus in Dubai mit. Dabei gehe es nicht nur um einen weiteren Flottenausbau. Gut 15.00 der neuen Jets dürften nach Einschätzung des Herstellers ältere und spritdurstigere Maschinen ersetzen.

Der Löwenanteil der Nachfrage dürfte laut Airbus mit knapp 29.700 Exemplaren auf die Kurz- und Mittelstreckenjets wie die Airbus-Modelle A320neo und A220 und der Boeing 737 Max entfallen. Insidern zufolge könnte Airbus in Dubai noch weitere Grossaufträge an Land ziehen.

Unterdessen punktete Konkurrent Boeing mit seinen Frachtflugzeugen. Auf der Messe in Dubai zeigt Boeing zudem erstmals seinen modernisierten Grossraumjet 777X der Öffentlichkeit. Die Maschine ist die Nachfolgerin des Verkaufsschlagers 777 und soll rund zehn Prozent weniger Treibstoff verbrauchen. Allerdings musste Boeing die Markteinführung bereits deutlich nach hinten verschieben, was den Konzern Milliarden kostet. Jetzt soll es Ende 2023 soweit sein.

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