Airbus-Bodenmitarbeiter überlebt Horrorflug im Frachtraum
Ein Bodenmitarbeiter von Turkish Airlines wurde versehentlich im Frachtraum eines Airbus A321 eingeschlossen und flog bei minus 25 Grad Richtung Athen.

Der Vorfall ereignete sich Mitte Dezember am Flughafen Istanbul. Ein Mitarbeiter der Bodenabfertigung belud mit seinem Team einen Airbus A321 von Turkish Airlines für den Flug TK1843 nach Athen.
Nach Abschluss des Ladevorgangs wurde der Mann versehentlich im Frachtraum eingeschlossen, wie türkische Medien berichten. So berichtet es «Aerotelegraph».
Dramatische Entdeckung
Seine Kollegen bemerkten sein Fehlen zunächst nicht und vermuteten, er sei auf die Toilette gegangen. Erst als der Flug bereits in der Luft war, wurde Alarm geschlagen.
Die Überprüfung der Sicherheitskameras ergab laut «Kurier», dass der Mitarbeiter den Frachtraum vor dem Start nicht verlassen hatte.

Die Flugsicherung informierte umgehend den Piloten über die mögliche Anwesenheit einer Person im Frachtraum. Das Flugzeug, das sich bereits über der Ägäis befand, drehte daraufhin um und landete am Flughafen Izmir.
Überlebenskampf bei eisigen Temperaturen
Der eingeschlossene Mitarbeiter kämpfte während des etwa 60-minütigen Fluges bei Temperaturen von rund minus 25 Grad Celsius ums Überleben. Er kauerte zwischen dem Gepäck und versuchte, sich mit Kleidung aus den Koffern warmzuhalten.
«Ich konnte nichts tun, ausser innerlich zu weinen», berichtete der Bodenmitarbeiter später dem Portal T24. Er entging nur knapp dem Verlust seiner Beine durch Erfrierungen.
Erst nach dreieinhalb Stunden medizinischer Behandlung kehrte die Funktion beider Beine zurück. Das geht aus dem Bericht des «Focus» hervor.
Folgen und rechtliche Schritte
Der Vorfall hatte schwerwiegende Konsequenzen für den Mitarbeiter. Er verlor seinen Arbeitsplatz und leidet weiterhin unter den gesundheitlichen Folgen des Vorfalls.
Laut Berichten wird er wegen der Auswirkungen der extremen Kälte behandelt, darunter eine Verengung der Blutgefässe im Gehirn.
Der ehemalige Bodenmitarbeiter hat inzwischen Klage gegen seine Ex-Kollegen eingereicht und wirft ihnen Fahrlässigkeit vor.
Ähnliche Vorfälle in der Vergangenheit
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Bodenmitarbeiter versehentlich in einem Flugzeug eingeschlossen wurde. Anfang 2017 ereignete sich ein ähnlicher Vorfall bei United Airlines.
Im April 2015 war ein Mitarbeiter von Alaska Airlines zudem im Frachtraum eingeschlafen und beim Start aufgewacht.
Diese Vorfälle unterstreichen somit die Wichtigkeit strenger Sicherheitsprotokole und gründlicher Überprüfungen vor dem Start eines Flugzeugs. Denn nur so können solche potenziell lebensgefährlichen Situationen vermieden werden.