Al-Kaida nahe Miliz erobert Syriens letzte Rebellenprovinz
Die Miliz HTS, die der Al-Kaida nah steht, hat Syriens letztes grosses Rebellengebiet unter Kontrolle gebracht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Region um Idlib befindet sich nach Kämpfen in den Händen der HTS.
- Die HTS ist eine Al-Kaida-nahe Miliz, die eine Rettungsregierung geschaffen hat.
Nach mehrtägigen Kämpfen hat eine Al-Kaida-nahe Miliz Syriens letztes grosses Rebellengebiet vollständig unter Kontrolle gebracht. Die Region um die Stadt Idlib im Nordwesten Syriens wird einer so genannten Rettungsregierung unterstellt, die eng mit der radikal-islamischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) verbunden ist. Das geht aus einem Abkommen hervor, das HTS und das rivalisierenden Rebellenbündnis Nationale Befreiungsfront (NLF) heute Donnerstag unterzeichneten.
Zwischen den beiden waren in der vergangenen Woche Kämpfe ausgebrochen. HTS hat sich offiziell von dem Terrornetzwerk Al-Kaida losgesagt, steht ihm aber immer noch nahe. Ein Aktivist berichtete aus Idlib, die nun in der Region herrschende «Rettungsregierung» sei eine Fassade für die HTS-Miliz.
Die Ausdehnung des HTS-Einflusses stellt auch die entmilitarisierte Pufferzone in Frage, auf die sich die Türkei als Unterstützer der Rebellen und Russland als Verbündeter der syrischen Regierung im vergangenen Jahre geeinigt hatten. Sie trennt Anhänger und Gegner der Regierung. Führende HTS-Vertreter sprachen sich gegen die Zone aus.