Der Amazonas Regenwald in Brasilien wird dieses Jahr vier Mal so rasant abgeholzt wie im vergangenen Jahr. Das Institut für Weltraumforschung schlägt Alarm.
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Regenwaldfläche wird für Palmöl-Plantagen abgeholzt oder brandgerodet – hier auf dem Bild in Indonesien. - EPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Abholzung von Brasiliens Regenwald beschleunigt sich rasant.
  • Präsident Jair Bolsonaro wirft den Forscher Lügen vor.
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Im Juli war die Fläche des zerstörten Waldes um fast das Vierfache höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Das meldet das brasilianische Institut für Weltraumforschung (INPE) heute Dienstag.

Der brasilianische Amazonaswald gilt als «Lunge der Erde» und spielt im globalen Klimaschutz eine unverzichtbare Rolle.

Amazonas Regenwald rasant abgeholzt

Laut INPE wurden im Juli in dem südamerikanischen Staat insgesamt 2254 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Im Juli 2018 waren es noch 596,6 Quadrakilometer.

Brasilien: Streit
Tropischer Regenwald: Das Bild zeigt in Gelb eine bis Juli 2018 abgeholzte Fläche im Amazonasgebiet von Humaitá (29,7 Hektar) und in rot die abgeholzte Fläche bis Juli 2019 (120,2 Hektar Fläche). - dpa

Das entspricht einer Zunahme von 278 Prozent. Im vergangenen Juni lag das Ausmass der Abholzung noch um 88 Prozent über dem Volumen des entsprechenden Vorjahresmonats.

Präsident Bolsonaro wirft Institut Lügen vor

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro zweifelt den menschengemachten Klimawandel an und ist ein Freund der Agrarindustrie.

Mit seiner Politik begünstigt er den Raubbau am Amazonas. Monokolturen wie der Anbau von Soja oder Rinderzucht werden zulasten umweltfreundlicherer Familienbetriebe gefördert. Bolsonaro hatte kürzlich den Direktor des INPE gefeuert. Er wirft dem Institut vor, «lügnerische» Zahlen über den Zustand des Regenwaldes zu liefern.

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