Verdeifacht sich unter Jair Bolsonaro die Abholzung des Amazonas?

Ayse Turcan
Ayse Turcan

Brasilien,

Greenpeace Brasilien sorgt sich nach der Wahl von Präsident Bolsonaro um den Regenwald. Ein Austritt aus dem Pariser Abkommen ist denkbar – und wäre fatal.

regenwald
Der brasilianische Regenwald. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Greenpeace Brasilien zeigt sich wegen der Abholzung des Regenwaldes besorgt.
  • Unter Präsident Bolsonaro ist ein Austritt aus dem Pariser Abkommen denkbar.

Seit Sonntag hat Brasilien mit dem rechtsextremen Jair Bolsonaro einen neuen Präsidenten. Sein geschlagener Gegenkandidat Fernando Haddad hat angekündigt, sich im Falle einer Wahl für eine Senkung des Kohlendioxid-Ausstosses und für die Begrenzung und gänzliche Einstellung der Abholzung des Amazonas-Regenwaldes bis 2022 einzusetzen. Mit Bolsonaro kommt nun ein Mann an die Macht, der kein klares Programm in Bezug auf den Umweltschutz hat. Ganz im Gegenteil.

Noch mehr Ausbeutung

Umweltschutzorganisationen hat Bolsonaro bereits den Kampf angesagt und den Amazonas-Regenwald will er wirtschaftlich noch viel stärker ausbeuten. Mehr als sechzig Prozent des Amazonas-Regenwaldes, der «grünen Lunge der Erde», befinden sich auf brasilianischem Staatsgebiet. Konkrete Massnahmen, die Bolsonaro in diesem Zusammenhang angekündigt hat, sind unter anderem die Aufhebung von Schutzgebieten für die indigene Bevölkerung, sowie der Austritt aus dem Pariser-Klimaabkommen. Die Staaten, welche dieses Klimaabkommen unterzeichnet haben, bekennen sich zum Klimaschutz und dazu, den CO2-Ausstoss zu verringern.

Laut einer Studie des «Nationalen Instituts für Weltraumforschung» (INPE), welches in Brasilien die Abholzung des Regenwaldes überwacht, könnte sich die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes unter der Regierung Bolsonaros verdreifachen(!), falls Bolsonaro die angekündigten Massnahmen ergreift. Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace Brasilien sind alarmiert und haben bereits vor den Wahlen vor den Auswirkungen gewarnt. 

Viele Fragen an Greenpeace

«Wir werden von Anfragen regelrecht überschwemmt», sagt Camila Rossi, Pressesprecherin von Greenpeace, zu Nau. Viele erwarten eine Antwort auf die Frage, wie sich die Umweltschutzorganisation auf die Amtszeit Bolsonaros vorbereitet und welche Auswirkungen seine Wahl für den Umweltschutz bedeutet. Dafür ist es noch zu früh. Greenpeace Brasilien weist aber daraufhin, dass Brasilien das Pariser Abkommen nicht per sofort wieder verlassen könne, weil der Vertrag unter Dach und Fach sei.

Unmittelbar nach der Wahl Balsonaros hat Greenpeace Brasilien eine Stellungnahme veröffentlicht, in der vom künftigen Präsidenten gefordert wird, Verantwortung für die Umwelt und den Umweltschutz zu übernehmen. Ob und welche Möglichkeiten Greenpeace unter der neuen Regierung noch hat, steht in den Sternen. 

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