Amerikanerin hat sich selbst im Dschungel angekettet
Eine Amerikanerin wurde an einen Baum gekettet im indischen Dschungel gefunden. Sie beschuldigte ihren Ehemann. Nun nimmt der Fall eine unerwartete Wendung.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor rund zehn Tagen wurde Lalita Kayi Kumar an einen Baum gefesselt in Indien gefunden.
- Ihr Ehemann habe sie dort angekettet, behauptete die Amerikanerin nach ihrer Rettung.
- Doch jetzt kommt ans Licht: Die 50-Jährige hat gar keinen Ehemann.
Die Geschichte von Lalita Kayi Kumar ging um die Welt: Ende Juli wurde die Amerikanerin dehydriert und ausgehungert an einen Baum gekettet im indischen Dschungel gefunden. Eines ihrer Beine war wegen der Kette stark angeschwollen.
Nach ihrer Rettung konnte sie zunächst nicht sprechen. Mit der Polizei kommunizierte sie mittels schriftlicher Notizen. In einer davon warf sie ihrem Ehemann vor, sie angekettet und «zum Sterben zurückgelassen» zu haben.
40 Tage lang habe sie nicht zu essen und zu trinken gehabt. Eine Aussage, die die Polizei stutzig machte. Denn so lange ohne Wasser und Nahrung zu überleben, sei unwahrscheinlich.
Und nun stellt sich tatsächlich heraus: Die 50-Jährige ist gar nicht verheiratet, den Ehemann gibt es also nicht. Stattdessen habe sie sich selbst an den Baum gefesselt, erklären die Polizei und ihr Arzt gegenüber BBC.
Laut Polizeiangaben habe die Amerikanerin zum Zeitpunkt ihrer ersten Aussage wahrscheinlich unter Halluzinationen gelitten. Doch warum kettete sie sich an den Baum?
Gegenüber der Polizei hat Kumar nun eingeräumt, sie sei verzweifelt gewesen. Denn ihr Visum sei ausgelaufen und das Geld knapp geworden. Deshalb habe sie die Schlösser und Ketten gekauft, um sich an den Baum zu binden.
Zustand von Amerikanerin hat sich «verbessert»
Die Frau wird jetzt in einer psychiatrischen Einrichtung behandelt. Einem Arzt zufolge hat sich ihr Zustand «verbessert». Sie esse, gehe spazieren und treibe Sport.
«Sie ist in Behandlung und wir geben ihr auch einige Nährstoffe, die ihrem Körper fehlten», so der Arzt. Auch mit ihrer Familie in den USA habe sie bereits telefonieren können.
Kumar war Ende Juli von einem Viehhirten im Dschungel gefunden worden. Er hatte aus dem Wald laute Geräusche gehört. Er rief die Polizei, welche die 50-Jährige mit einer Zange befreite.
Sie selbst hat sich noch nicht öffentlich geäussert. Auch die US-Botschaft hat den Vorfall nicht kommentiert.