Amnesty: Taliban hebeln Menschenrechte in Afghanistan aus
Das Wichtigste in Kürze
- Amnesty International wirft den Taliban gezielte Menschenrechtsverletzungen vor.
- Die Islamisten würden Meinungsfreiheit und Frauenrechte einschränken.
- Zudem würden Zivilisten und sich ergebende Soldaten ermordet werden.
Amnesty International beklagt gezielte Menschenrechtsverletzungen durch die Taliban in Afghanistan. Seit ihrer Machtergreifung vor fünf Wochen demontierten die Taliban die Errungenschaften der vergangenen zwanzig Jahre im Bereich der Menschenrechte. Dies erklärte die Organisation am Dienstag.
Gemeinsam mit der Internationalen Föderation für Menschenrechte und der Weltorganisation gegen Folter habe Amnesty International viele Menschenrechtsverletzungen dokumentiert. Darunter gezielte Tötungen von Zivilisten und sich ergebenden Soldaten. Auch die Rechte von Frauen, die Meinungsfreiheit und die Zivilgesellschaft seien erneut eingeschränkt worden.
Die Bundesregierung müsse alles in ihrer Macht Stehende tun, um gefährdeten Menschen Schutz in Deutschland zu ermöglichen. Dies sagte die Stellvertreterin des Generalsekretärs von Amnesty International in Deutschland, Julia Duchrow.
«Sie muss die Betroffenen jetzt schnell über die vergangene Woche beschlossenen 2600 Aufnahmezusagen informieren. Sie bei der Ausreise aus Afghanistan unterstützen und sicherstellen, dass die Botschaften der Nachbarländer mit Hochdruck Visaverfahren durchführen und die Menschen von dort evakuiert werden können», so Duchrow.