Die Wahlkampfveranstaltung eines Verbündeten von Jair Bolsonaro musste abgebrochen werden – auf der Strasse waren Schüsse zu hören.
Jair Bolsonaro
Ein Flyer wirbt für Jair Bolsonaro. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Anhänger Bolsonaros musste seine Wahlkampfveranstaltung abbrechen.
  • Auf der Strasse waren Schüsse zu hören.
  • Aus dem Team des Politikers wurde keiner verletzt.
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Kurz vor der Stichwahl zwischen Präsident Jair Bolsonaro und Luiz Inácio Lula da Silva ist die Stimmung in Brasilien angespannt. Im Bundesstaat São Paulo fallen Schüsse.

Wegen Schüssen hat ein Kandidat für den Gouverneursposten im brasilianischen Bundesstaat São Paulo eine Wahlkampfveranstaltung in einer Favela abbrechen müssen. In einem Video auf dem Nachrichtenportal «G1» war zu sehen, wie Menschen in einem Gebäude in Deckung gehen. Dabei handelt es sich um Tarcísio de Freitas, ein Verbündeter des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro, Journalisten und andere Personen.

Durch die Schüsse in Paraisópolis wurde demnach laut Polizei eine Person auf der Strasse getötet. «Es ist noch etwas verfrüht, von einem Attentat zu sprechen», meinte João Camilo, Sekretär für öffentliche Sicherheit von São Paulo. Er kündigte eine umfassende Untersuchung an.

De Freitas, der den ersten Durchgang der Gouverneurswahl überraschend gewonnen hatte, schrieb auf Twitter: «Während unseres Besuchs in dem (Ausbildungs- und Studienzentrum) Polo Universitário von Paraisópolis sind wir von Kriminellen angegriffen worden.» Später sprach er von einem «Akt der Einschüchterung», den er als Zeichen wertete, in dem Armenviertel nicht willkommen zu sein.

Paraisópolis, wo 100'000 Menschen leben, ist ein Beispiel für die Organisation und Innovation von Favelas in Brasilien. So hatte das Armenviertel in der Corona-Pandemie sogar Ärzte und Krankenwagen unter Vertrag. Kontrolliert wird Paraisópolis von dem mächtigen brasilianischen Verbrechersyndikat Primeiro Comando da Capital (PCC).

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