Argentiniens Präsident ordnet Staatstrauer nach Unwetter an
In der von Überschwemmungen betroffenen argentinischen Stadt Bahía Blanca ist die Zahl der Todesopfer inzwischen auf 16 angestiegen.

In der überfluteten argentinischen Stadt Bahía Blanca ist die Zahl der Toten mittlerweile auf 16 gestiegen.
Zuletzt sei am Sonntag die Leiche eines bis dahin vermissten Mannes gefunden worden, berichtete die Zeitung «La Nación» unter Berufung auf das Sicherheitsministerium der Provinz Buenos Aires.
Präsident Javier Milei ordnete eine dreitägige Staatstrauer für die Opfer der Katastrophe an. Die Suche nach weiteren Vermissten dauere an, hiess es in einer Erklärung des Präsidentschaftsbüros vom Sonntag (Ortszeit).
Am Freitag war ein schweres Unwetter über der Stadt mit rund 330'000 Einwohnern im Süden der Provinz Buenos Aires niedergegangen. Nach Angaben des Wetterdienstes wurden innerhalb von 24 Stunden in Bahía Blanca 210 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen – das ist etwa ein Drittel des durchschnittlichen Niederschlags pro Jahr.
«Tragödie in jeglicher Hinsicht»
Laut Bahía Blancas Bürgermeister, Federico Susbielles, waren es sogar bis zu 400 Liter pro Quadratmeter. Das seien fast 70 Prozent der Menge, die sonst im ganzen Jahr an Regen in der Gegend fielen, zitierte ihn «La Nación».
Daraufhin stand die nahe der Atlantikküste gelegene Stadt fast komplett unter Wasser. Der öffentliche Nahverkehr wurde eingestellt, Krankenhäuser evakuiert, der Flughafen geschlossen.
Die Fluten brachten in einigen besonders betroffenen Vierteln die Kommunikationsnetze über längere Zeit weitgehend zum Erliegen. Handys konnten zudem mangels Strom nicht aufgeladen werden. Viele Menschen, die von Angehörigen nicht erreicht werden konnten, wurden zunächst als vermisst gemeldet.
Ein vom Verteidigungsministerium auf der Plattform X veröffentlichtes Video zeigte die weithin völlig überschwemmte Gegend aus der Luft. Argentiniens Sicherheitsministerin Patricia Bullrich sprach in einem Fernsehinterview von einer «Tragödie in jeglicher Hinsicht».
Regierung stellt in Rekordzeit Rettungs- und Hilfsmittel zur Verfügung
Seit sich die Katastrophe ereignete, habe die Regierung «in Rekordzeit» alle vorhandenen Mittel zur Rettung und Versorgung der Betroffenen zur Verfügung gestellt, teilte das Präsidentschaftsbüro mit. Armee-Einheiten unterstützen die örtlichen Rettungs- und Einsatzkräfte. Kasernen des Marinestützpunkts Puerto Belgrano seien zu Notunterkünften umfunktioniert worden.
Die Regierung genehmigte Hilfen in Höhe von 10 Milliarden Pesos (rund 8,2 Millionen Franken zum offiziellen Wechselkurs) zur Behebung der Schäden. Nach Ansicht von Bahía Blancas Bürgermeister Susbielles sind jedoch mindestens 400 Milliarden Pesos nötig, um die Stadt wieder aufzubauen.