Neue Unwetter in Spanien – Zittern in Madrid
Heftige Regenfälle durch das Tiefdruckgebiet «Martinho» verursachen in Spanien und Portugal Überschwemmungen.

Erneut hält ein Tiefdruckgebiet mit heftigen Regenfällen grosse Teile Spaniens und auch das Nachbarland Portugal in Schach. In Spaniens Hauptstadt Madrid drohte der Fluss Manzanares – sonst ein eher trockenes Bachbett – über die Ufer zu treten, wie auf Aufnahmen des staatlichen Rundfunks RTVE zu sehen war.
In der Stadt Ávila etwa 100 Kilometer nordwestlich von Madrid standen die Stierkampfarena sowie Stadtteile unter Wasser, nachdem sich das Hochwasser eines örtlichen Flusses freie Bahn geschaffen hatte. Und die Situation bleibt angespannt.
Das derzeitige Tiefdruckgebiet «Martinho» soll noch bis Dienstag Regen, deutlich kühlere Temperaturen für diese Jahreszeit und sogar Schnee in höheren Lagen mit sich bringen. «Martinho» hatte das Tiefdruckgebiet «Laurence» abgelöst, das zu Wochenbeginn vor allem in den südspanischen Regionen Andalusien und Murcia Überschwemmungen verursacht hatte. Mindestens zwei Menschen kamen dabei Behördenangaben zufolge ums Leben.
Stauseen so voll wie lange nicht mehr
In Toledo südlich von Madrid legten Einsatzkräfte vorsorglich einen Deich um ein Spital für Querschnittsgelähmte an, das nahe am Fluss Tajo liegt. Auch in anderen Städten drohten Flüsse über die Ufer zu treten.
Örtlich waren Strassen gesperrt, Schulen und Universitäten – darunter auch in Madrid – blieben zu. Berichte über grössere Evakuierungen gab es zunächst nicht. Die Behörden hatten deutlich gewarnt, Autos stehen zu lassen, und dazu aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben.
Viele Stauseen füllten sich auf ein lange nicht mehr gekanntes Mass – Spanien litt zuletzt unter Trockenheit. In Portugal sorgten starke Winde im Zuge von «Martinho» für entwurzelte Bäume, mehrere Menschen wurden Medienberichten zufolge verletzt.
Viertes Tiefdruckgebiet in Folge
Die Nationale Seeschifffahrtsbehörde (AMN) und die Marine warnten vor einer «beträchtlichen Verschlechterung» des Wetters auf See zwischen Freitagabend und Samstag. Vor Spaniens Nordwestküste herrschte ebenfalls raue See.
Schon seit Beginn des Monats wird das sonst so sonnige Spanien – auch die Urlaubsinsel Mallorca – von Regen heimgesucht.
Grund für die bisher vier Tiefdruckgebiete in Folge sei eine «ziemlich festsitzende Antizyklonblockade» im Nordatlantik zwischen den Britischen Inseln und Skandinavien, zitierte RTVE einen Meteorologen des Wetterdienstes Meteored.