In der Taiwan-Krise nehmen die Spannungen zu. Die Asean-Aussenminister rufen jetzt alle Seiten zu äusserster Zurückhaltung auf.
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China droht Taiwan immer wieder. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Asean-Aussenminister fordern in der Taiwan-Krise Zurückhaltung von allen Seiten.
  • Man solle von provokativen Aktionen Abstand nehmen.
  • Denn die Krise könne zu «unvorhersehbaren Konsequenzen» führen.
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Die südostasiatische Staatengemeinschaft Asean hat im Konflikt um Taiwan alle Seiten zu äusserster Zurückhaltung aufgerufen. Mit Blick auf den umstrittenen Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, forderten die Asean-Aussenminister bei einem Treffen im kambodschanischen Phnom Penh, von provokativen Aktionen Abstand zu nehmen, weil die Krise zu «offenen Konflikten» und «unvorhersehbaren Konsequenzen» führen könne. Der Staatenbund bot sich als Vermittler für einen friedvollen Dialog an, um die Spannungen zu deeskalieren.

Pelosi reiste trotz Warnungen nach Taiwan

«Die Welt braucht dringend Weisheit und Verantwortung aller Staats- und Regierungschefs, um Multilateralismus und Partnerschaft, Zusammenarbeit, friedliche Koexistenz und gesunden Wettbewerb aufrechtzuerhalten und unsere gemeinsamen Ziele Frieden, Stabilität, Sicherheit und integrative und nachhaltige Entwicklung zu verfolgen», hiess es am späten Mittwochabend in einer gemeinsamen Erklärung. An den Gesprächen nehmen auch der chinesische Aussenminister Wang Yi und US-Aussenminister Antony Blinken teil.

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Pelosi in Taiwan - AFP

Pelosi war trotz chinesischer Warnungen am Dienstag nach Taiwan gereist. Peking sieht das demokratische Land als Teil der Volksrepublik an und lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taipeh strikt ab. Als Reaktion startete Chinas Militär Manöver mit Schiessübungen in sechs Meeresgebieten, die Taiwan umringen.

Der Staatengemeinschaft Asean gehören zehn Länder an, darunter auch solche mit engen Verbindungen zu China wie Kambodscha, Laos und Myanmar. Das seit 37 Jahren von Langzeit-Ministerpräsident Hun Sen regierte Kambodscha hat in diesem Jahr den Vorsitz.

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