18 Jahre nach dem Abkommen von Algier schliessen Äthiopien und Eritrea im Beisein des saudischen Königs einen Freundschaftsvertrag ab.
Isaias Afwerki (l), Präsident von Eritrea, Abiy Ahmed, Premierminister von Äthiopien, und der saudische König Salman (M) lassen sich nach der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrags fotografieren.
Isaias Afwerki (l), Präsident von Eritrea, Abiy Ahmed, Premierminister von Äthiopien, und der saudische König Salman (M) lassen sich nach der Unterzeichnung des Freundschaftsvertrags fotografieren. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed hat den Frieden zwischen beiden Staaten eingeleitet.
  • Heute Sonntag unterzeichnet er mit Eritreas Präsident den Freundschaftsvertrag.
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Gut zwei Monate nach ihrem historischen Friedensschluss haben Äthiopien und Eritrea heute Sonntag ihr nachbarschaftliches Verhältnis in einem Freundschaftsvertrag geregelt. Im Beisein des saudischen Königs Salman unterzeichneten der äthiopische Regierungschef Abiy Ahmed und Eritreas Präsident Isaias Afwerki den Vertrag im saudi-arabischen Dschidda, wie staatliche Medien in dem Königreich berichteten. Auch Uno-Generalsekretär Antonio Guterres war zu der Zeremonie angereist.

Der seit April amtierende Abiy Ahmed hatte das Ende der jahrzehntelangen Feindschaft beider ostafrikanischer Staaten eingeleitet. Am Dienstag hatten die beiden Länder ihre Grenze nach 20 Jahren wieder geöffnet. Bereits am 9. Juli hatten beide Länder wieder Telefon- und Flugverbindungen aufgenommen.

«Wind der Hoffnung»

Eritrea gehörte bis zu seiner Unabhängigkeit 1993 zu Äthiopien. Fünf Jahre später brach ein Krieg zwischen den beiden Staaten aus, in dem Zehntausende Menschen ums Leben kamen. Mit dem Abkommen von Algier wurde 2000 der Konflikt beendet. Beide Länder blieben aber verfeindet und hatten keine diplomatischen Beziehungen.

Äthiopien hat rund 100 Millionen Einwohner und wird in einigen Landesteilen von Unruhen erschüttert, die in diesem Jahr eine Million Menschen in die Flucht trieben. Der Vielvölkerstaat zählt trotz raschen Wirtschaftswachstums zu den ärmsten der Welt - wie Eritrea, das rund fünf Millionen Einwohner hat.

Uno-Generalsekretär Guterres sprach in Dschidda von einem «historischen Ereignis» und einem «Wind der Hoffnung» am Horn von Afrika. Er verwies darauf, dass sich in den nächsten Tagen in Saudi-Arabien auch die Präsidenten von Eritrea und Dschibuti treffen wollten, zwei Länder, die ebenfalls im Streit miteinander lägen.

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