Äthiopien und Eritrea treiben Prozess der Aussöhnung voran

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Äthiopien,

Die früheren Kriegsgegner Äthiopien und Eritrea treiben nach Jahrzehnten der Feindschaft ihre Aussöhnung voran.

«Wir sind nicht länger Menschen zweier Länder. Wir sind eins», sagt Eritreas Präsident Issaias Arwerki (l.) über sich und den Präsidenten Äthiopiens Abiy Ahmed (r.).
«Wir sind nicht länger Menschen zweier Länder. Wir sind eins», sagt Eritreas Präsident Issaias Arwerki (l.) über sich und den Präsidenten Äthiopiens Abiy Ahmed (r.). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Frieden der lang verfeindeten Länder Eritrea und Äthiopien scheint beigelegt.
  • Der eritreische Präsident sagt über seinen äthiopischen Kollegen: «Wir sind eins».

Die früheren Kriegsgegner Äthiopien und Eritrea wollten nun «gemeinsam vorangehen», sagte der eritreische Präsident Issaias Afwerki in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Er wurde vom äthiopischen Ministerpräsidenten Abyi Ahmed mit militärischen Ehren am Flughafen empfangen, eine Woche nach dem historischen Treffen der Beiden in Eritrea.Tausende Äthiopier säumten die Strasse ins Stadtzentrum, das mit äthiopischen und eritreischen Flaggen geschmückt war.

Beim Mittagessen tauschten die Chefs der beiden kulturell und historisch eng verwandten Länder Komplimente und Umarmungen aus. Afwerki werde «vom äthiopischen Volk geliebt, respektiert und vermisst», sagte Abiy. Der Gast aus Eritrea erwiderte: «Wir sind nicht länger Menschen zweier Länder. Wir sind eins.»

Eritrea und Äthiopien gehören zu den ärmsten Ländern Afrikas. Während Äthiopien in den vergangenen Jahren zweistellige Wachstumszahlen verzeichnete, schreckte Eritrea mit militärischer Strenge und autoritärer Regierungsführung Investoren ab. Der Friedensprozess verspricht Hoffnung auf Veränderung in dem isolierten Land.

«Marsch zum Frieden vorantreiben»

Der eritreische Informationsminister Yemane Gebremeskel erklärte, der Besuch in Addis Abeba werde «den gemeinsamen Marsch zu Frieden und Zusammenarbeit vorantreiben». Afwerki will drei Tage in Äthiopien bleiben. Er sollte der Wiedereröffnung der eritreischen Botschaft beiwohnen und mit seiner Delegation einen Industriepark besuchen.

Am vorangegangenen Wochenende hatten die beiden Politiker in Eritrea eine Friedenserklärung unterzeichnet, die eine Kehrtwende im Verhältnis beider Länder markiert. Wegen eines Grenzkonflikts führten die beiden Länder am Horn von Afrika von 1998 bis 2000 erneut Krieg gegeneinander. Rund 80'000 Menschen starben. Seitdem lagen die Beziehungen auf Eis.

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