Atomanlage Natanz: Vorfall war ein «Terrorakt»
In der Nacht auf Sonntag gab es einen Vorfall auf der Atomanlage Natanz. Die iranische Regierung hat diesen nun als «Terrorakt» bezeichnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Iran hat den Vorfall in der Atomanlage Natanz als «Terrorakt» bezeichnet.
- Man hätte damit die Atomverhandlungen in Wien sabotieren wollen, hiess es.
Der Iran hat den Vorfall in der Atomanlage Natanz in der Nacht zum Sonntag als «Terrorakt» bezeichnet. «Wir verurteilen den Terrorakt in Natanz. Es war ein Versuch der Feinde des Irans den nuklearen Fortschritt zu verhindern», sagte Vizepräsident Ali Akbar Salehi am Sonntag.
Verdacht auf Cyberangriff aus Israel
Ein weiteres Ziel des Angriffes sei es gewesen, die Atomverhandlungen in Wien zu sabotieren, teilte Salehi in einer Presseerklärung mit. AEOI-Sprecher Behrus Kamalwandi hatte zuvor von einem «Zwischenfall» in einer Werkstatt ausserhalb der eigentlichen Anlage gesprochen.
Ursache und Ausmass müssten noch untersucht werden. Es sei niemand ums Leben gekommen und die Anlage selbst habe ihre Arbeit wieder aufgenommen. Zuvor war auch von einem Stromausfall die Rede gewesen und ein Sabotageakt wurde nicht ausgeschlossen. Die «Jerusalem Post» meldete den Verdacht, ein Cyberangriff Israels könne eine Explosion ausgelöst haben.
Am Dienstag Atomverhandlungen in Wien
In Natanz werden neue iranische Zentrifugen zur Urananreicherung hergestellt. Ausserdem wird auf der Atomanlage Natanz Uran angereichert - derzeit bis auf 20 Prozent. Die Anlage war mehrfach Ort von Vorfällen oder Anschlägen, die Israel zugeschrieben wurden.
Am Dienstag werden in Wien die Atomverhandlungen zwischen dem Iran und China, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Russland - fortgesetzt. Dabei geht es um die Rückkehr der USA und des Irans zu den Vereinbarungen von 2015.