Auch Schweizerinnen Opfer von brasilianischem Wunderheiler
Der brasilianische Wunderheiler João Teixeira de Faria hat sich der Polizei gestellt. Er soll zahlreiche Frauen missbraucht haben, darunter auch Schweizerinnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch Schweizerinnen werfen dem bekannten Wunderheiler Missbrauch vor.
- Der selbsternannte Heiler hat sich nun der Polizei gestellt.
Ein selbsternannter Wunderheiler in Brasilien hat sich nach Missbrauchsvorwürfen hunderter Frauen – darunter auch Schweizerinnen – gestellt. Fernsehsender zeigten am Sonntag, wie João Teixeira de Faria zum Polizeihauptquartier der Hauptstadt des Bundesstaates Goiás, Goiânia, gefahren wurde.
Die brasilianischen Behörden hatten am Freitag einen Haftbefehl gegen den angeblichen Wunderheiler ausgestellt. Zuvor hatte er Medienberichten zufolge umgerechnet rund zehn Millionen Franken von Konten abgehoben.
Vor rund zehn Tagen waren in einer Sendung des brasilianischen Fernsehsenders Globo schwere Missbrauchsvorwürfe gegen Faria erhoben geworden. Er soll Frauen unter dem Vorwand einer Heilung von Depressionen oder anderen Krankheiten sexuell missbraucht haben.
Einziger Weg zur Heilung
Frauen berichteten in der Fernsehsendung, der 76-Jährige habe sie unter anderem zum Oralsex gebracht. Er behauptete demnach, dies sei der einzige Weg, um seine heilende Energie auf die Frauen zu übertragen.
In den Tagen nach der Ausstrahlung meldeten sich hunderte Frauen mit ähnlichen Vorwürfen. Die Staatsanwaltschaft spricht von mehr als 330 Frauen aus Brasilien, aber auch aus Deutschland, Australien, Belgien, Bolivien, der Schweiz und den USA.
Faria ist weit über Brasilien hinaus bekannt und hat Anhänger in aller Welt. 2012 besuchte ihn sogar US-Moderatorin Oprah Winfrey, um seinen «Wundern» auf den Grund zu gehen.