Aung San Suu Kyi

Aung San Suu Kyi zu weiteren vier Jahren Haft verurteilt

DPA
DPA

Myanmar,

Die abgesetzte Regierungschefin Aung San Suu Kyi ist zu weiteren vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Vorwürfe: Sie soll ein Funkgerät importiert und gegen Pandemiebeschränkungen verstossen haben.

War bereits Anfang Dezember in zwei anderen Anklagepunkten schuldig gesprochen worden: Aung San Suu Kyi. Foto: Peter Dejong/AP/dpa
War bereits Anfang Dezember in zwei anderen Anklagepunkten schuldig gesprochen worden: Aung San Suu Kyi. Foto: Peter Dejong/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In Myanmar hat ein Gericht die entmachtete faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi zu weiteren vier Jahren Haft verurteilt.

Der 76-Jährigen waren der Import und Besitz eines Funkgerätes und ein Verstoss gegen Corona-Bestimmungen vorgeworfen worden, wie mit dem Gerichtsverfahren vertraute Quellen berichteten. Im Zusammenhang mit dem Funkgerät soll sie Telekommunikations- sowie Import-Export-Gesetze missachtet haben.

Da der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, ist Suu Kyis Reaktion auf die Urteile nicht bekannt. Es ist auch unklar, ob sie tatsächlich eine Haftstrafe antreten muss oder unter Hausarrest bleiben wird. Suu Kyi wurde Anfang Februar festgenommen. Der Prozess hatte Mitte Juni in der Hauptstadt Naypyidaw begonnen.

Die 76-Jährige war bereits Anfang Dezember in zwei anderen Anklagepunkten schuldig gesprochen und zunächst zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Wenige Stunden später gab die Militärjunta aber bekannt, das Strafmass auf zwei Jahre zu verkürzen. Die Justiz wirft Suu Kyi weitere Vergehen vor, darunter Korruption. Insgesamt drohen ihr laut Experten bis zu 100 Jahre Haft.

«Die Militärjunta von Myanmar setzt sich rücksichtslos über die Menschenrechte aller hinweg», teilte Phil Robertson von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch mit. Wieder einmal sei Suu Kyi «in die Rolle einer politischen Geisel des Militärs zurückrückversetzt worden, das sich unerbittlich durch Einschüchterung und Gewalt an der Macht halten will». Suu Kyi hatte bereits in der Vergangenheit insgesamt 15 Jahre unter Hausarrest gestanden. 2016 wurde sie faktische Regierungschefin.

Seit dem Umsturz versinkt das südostasiatische Land im Chaos. Die Junta unterdrückt jeden Widerstand mit brutaler Gewalt. Nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sind bereits mehr als 1400 Menschen getötet und rund 11.000 festgenommen worden.

Kommentare

Weiterlesen

Zug der Appenzeller Bahnen
443 Interaktionen
Appenzell
Ukraine-Krieg
795 Interaktionen
«Absurd»

MEHR IN NEWS

Kinder identifiziert
Mitch McConnell
1 Interaktionen
Seit 1985 im Senat
fbi trump
FBI-Kritiker
Eurodreams
Während 30 Jahren

MEHR AUNG SAN SUU KYI

Aung San Suu Kyi
7 Interaktionen
In Myanmar
myanmar (birma)
1 Interaktionen
In Myanmar
Nobelpreisträgerin
Myanmar Suu Kyi
15 Interaktionen
Laut Myanmar-Junta

MEHR AUS MYANMAR

junta
Auf Dorf
Super-Taifun «Yagi»
Nach Taifun «Yagi»
Myanmar
Mindestens 20 Tote
Myanmar
Laut Bericht