Die australische Supermarktkette Coles gibt Einweg-Plastiksäcke wieder gratis ab. Das bringt Umweltschützer auf die Palme.
Dänemarkt will weg von der Wegwerfmetalität.
Dänemarkt will weg von der Wegwerfmetalität. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Supermarktkette in Australien wollte Einweg-Plastiksäcke für 13 Cent verkaufen.
  • Nun werden die Tüten aber wieder gratis abgegeben.
  • Umweltschützer schlagen Alarm.
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Eine Kehrtwende beim Kampf gegen Plastiktüten hat der australischen Supermarktkette Coles heftige Kritik von Umweltschützern eingebracht. Das zweitgrösste Einzelhandelsunternehmen Australiens kündigte an, nach Kundenbeschwerden Mehrweg-Plastiktüten in seinen Märkten bis auf weiteres kostenfrei anzubieten.

Coles wollte ursprünglich ab 1. Juli keine Einweg-Plastiktüten mehr ausgeben, stattdessen bot das Unternehmen zunächst Mehrweg-Tüten zum Preis von umgerechnet 13 Cent an. Die Kunden jedoch «benötigten mehr Zeit, um sich auf die Mehrweg-Tüten umzustellen», hiess es in einer Mitteilung des Unternehmens. Daher werde es diese bis auf weiteres gratis geben.

Umweltorganisationen kritisierten am Mittwoch, diese Tüten seien – da dicker – noch schlechter für die Umwelt. Coles sei wegen der Proteste einer kleinen Minderheit zu früh eingeknickt, sagte Greenpeace-Sprecherin Zoe Dean. Auch von umweltbewussten Kunden gab es in sozialen Medien Schelte für die Supermarktkette.

Seit 1. Juli ist es in ganz Australien bis auf den Bundesstaat New South Wales untersagt, dünne Einweg-Plastiktüten mit einer Dicke von weniger als 0,035 Millimetern anzubieten. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Clean Up Australia landen jedes Jahr 5 Milliarden Plastiktüten bei Konsumenten. In Deutschland werden Plastiktüten deutlich weniger verwendet, seit sie nicht mehr gratis zu haben sind und viele grosse Handelsketten sie völlig abgeschafft haben.

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