Australiens Finanzminister nach Hustenanfall in Selbst-Isolation
Das Wichtigste in Kürze
- Josh Frydenberg bekam am Dienstag in Australiens Parlament einen Hustenanfall.
- Der Finanzminister liess sich daraufhin auf das Coronavirus testen.
- Bis zum Eintreffen des Resultats am Mittwoch bleibt er in Selbst-Isolation.
Australiens Finanzminister Josh Frydenberg hat im Parlament einen Hustenanfall bekommen und sich gleich darauf auf das Coronavirus testen lassen. Er habe während der Vorlage eines auf die Pandemie bezogenen Haushaltsberichts einen «trockenen Mund und Husten» gehabt. Das sagte der Minister am Dienstag wenige Stunden nach dem Vorfall in einer Stellungnahme.
Ihm sei geraten worden, sich auf das Virus testen zu lassen. Er habe dies auch sofort nach Verlassen des Parlaments getan. Bis das am Mittwoch erwartete Ergebnis der Untersuchung vorliege, bleibe er in Selbst-Isolation, so Frydenberg.
Frydenberg verstösst gegen Verhaltensregeln
Der Minister hatte einige Minuten mit dem Hustenanfall zu kämpfen. Dies, während seine Kollegen im Parlament mit den wegen des Coronavirus gebotenen Abständen voneinander sassen.
«Zu lange Rede», witzelte der Minister mit gepresster Stimme. In der Live-Übertragung der Parlamentssitzung war zu sehen, wie er mehrmals in die Hand hustet, bevor sich ins Gesicht fasst. Daraufhin berührte er das Rednerpult, obwohl das eigentlich gegen das Verhaltensgebot der eigenen Regierung verstösst.
Aus Überschuss wird Rekord-Defizit
In seiner Rede sagte Frydenberg, dass das Coronavirus die Wirtschaft des Landes rund 50 Milliarden Dollar (30 Milliarden Euro) koste. Vor dem wirtschaftlichen Abschwung wegen der Pandemie war Australien auf dem Weg, erstmals seit zwölf Jahren einen Etatüberschuss zu erzielen.
Jetzt muss sich das Land nach Einschätzung von Experten auf das grösste Haushaltsdefizit seiner Geschichte gefasst machen. Australien zählt fast 7000 Corona-Infektionsfälle sowie 97 Tote.