Australiens Justiz ermittelt wegen vermeintlicher Aborigine-Kunst
In Australien sollen in grossem Stil vermeintliche Kunstgegenstände aus der Hand von Aborigine-Ureinwohnern verkauft worden sein, die in Wahrheit viele Tausend Kilometer weiter in Indonesien hergestellt wurden. Die Verbraucherschutzbehörde ACCC leitete am Donnerstag gegen eine Firma aus der Nähe von Brisbane juristische Schritte ein. Dabei geht es um insgesamt mehr als 18'000 Werke, die angeblich falsch deklariert wurden.
Den Eigentümern wird unter anderem vorgeworfen, Bumerangs und Didgeridoo-Blasinstrumente in den Handel gebracht zu haben, die wie Aborigine-Kunst bemalt und auch als solche ausgezeichnet waren. Zudem sollen sie versprochen haben, dass ein Teil der Einnahmen an die Ureinwohner geht. Meist wurde auch noch die Aborigine-Flagge verwendet – eine gelbe Sonne vor schwarz-rotem Hintergrund. Von der Firma war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Nach Angaben der Behörde wurden die Produkte bis November vergangenen Jahres in Souvenir-Shops verkauft. Aborigine-Kunst gehört zu den beliebten Mitbringseln von Australien-Urlaubern. Die australischen Ureinwohner leben seit mehr als 40'000 Jahren auf dem Kontinent. Heute sind von den mehr als 24 Millionen Australiern nur noch etwa 700'000 Aborigines.
Das Wichtigste in Kürze
- Die australische Verbraucherschutzbehörde hat juristische Schritte gegen eine Firma eingeleitet.
- Sie soll in Indonesien hergestellte Kunstwerke als Aborigine-Produkte verkauft haben.
- Dabei geht es um mehr als 18'000 Kunstgegenstände.