Australischer Kardinal und Finanzchef des Vatikans steht wegen Missbrauchsvorwürfen vor Gericht
Wegen Missbrauchsvorwürfen muss sich der ranghohe Kurienkardinal George Pell in seiner Heimat Australien vor Gericht verantworten. Die Justiz will in den nächsten Wochen entscheiden, ob gegen den bisherigen Finanzchef des Vatikans ein Prozess eröffnet wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Finanzchef des Vatikans muss sich in seinem Heimatland Australien wegen Missbrauchsvorwürfen verantworten.
- Das Verfahren wurde am Montag in Melbourne nach sechs Monaten Pause wieder aufgenommen.
- George Pell bestreitet die Vorwürfe, sich als junger Pfarrer und später als Erzbischof an Jungen vergangen zu haben.
Nach sechs Monaten Pause wurde am Montag in Melbourne die gerichtliche Anhörung gegen den 76-Jährigen, einen Vertrauten von Papst Franziskus, wieder aufgenommen.
Als Finanzchef des Vatikans war der Australier bislang die inoffizielle Nummer drei des Kirchenstaats. Wegen der Vorwürfe, sich als junger Pfarrer und später auch als Erzbischof in seiner Heimat an Jungen vergangen zu haben, liess er sich im Juni vergangenen Jahres vom Papst beurlauben. Der Kardinal streitet alle Vorwürfe ab.
Beim Betreten des Gerichts gaben weder Pell noch seine Anwälte Erklärungen ab. Zu der auf vier Wochen angesetzten Anhörung werden etwa 50 Zeugen erwartet. Am Ende entscheidet eine Untersuchungsrichter, ob die Beweise für einen Prozess ausreichen.