Bande von Organhändlern in Vietnam verhaftet
Das Wichtigste in Kürze
- In Vietnam wurde eine Bande von Organhändlern ausgehoben.
- Die Bande soll für eine Niere rund 21'500 Franken verlangt haben.
In Vietnam hat die Polizei eine Bande von Organhändlern ausgehoben, die ärmere Leute gegen Geld zur Spende einer Niere überredet und diese dann viel teurer weiterverkauft haben soll.
Insgesamt wurden in Ho-Chi-Minh-Stadt (ehemals: Saigon) fünf Verdächtige im Alter von 20 bis 44 Jahren festgenommen, wie die staatliche Presse heute Freitag berichtete. Nach Angaben der Polizei sollen sie mehrere hundert Nieren an Menschen vermittelt haben, die auf ein neues Organ angewiesen waren.
Über 21'000 Franken für eine Niere
Nach einem Bericht des Online-Nachrichtenportals «Vnexpress» zahlten die Organhändler pro Niere 200 Millionen vietnamesische Dong (umgerechnet etwa 8500 Franken). Die Spender kamen meist aus ärmeren Familien in der vietnamesischen Provinz.
Beim Weiterverkauf samt erforderlicher Operation verlangte die Bande dann mehr als das Doppelte: bis zu 500 Millionen (etwa 21'300 Franken). Kopf der Bande war demnach eine 44 Jahre alte Frau, die 2017 selbst versucht hatte, eine ihrer Nieren zu verkaufen, um Schulden zu tilgen.
Lebenslange Haft droht
Nach Angaben der Polizei suchten die Organhändler übers Internet nach potenziellen Spendern. Die Nieren wurden in Krankenhäusern entnommen, in Vietnam, aber auch in anderen asiatischen Staaten, und dann transplantiert.
Offenbar wurden Organe auch an Ausländer verkauft. Bei einer Verurteilung droht den Verdächtigen nach vietnamesischen Recht bis zu lebenslange Haft.