Bangladesch: Untersuchung nach Brand im Rohingya-Flüchtlingslager
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag ist in einem Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch ein Feuer ausgebrochen.
- Dabei sollen rund 2000 provisorische Unterkünfte zerstört worden sein.
- Bei einer Untersuchung soll nun die Ursache für den Brand ermittelt werden.
Nach dem grossen Brand in einem überfüllten Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch steht nun die Frage der Ursache im Fokus. Bei einer Untersuchung solle herausgefunden werden, ob es sich bei dem Feuer am Sonntag um Sabotage oder einen Unfall gehandelt habe, sagte ein örtlicher Behördenmitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
Bei dem Brand seien auch Krankenhäuser und Bildungseinrichtungen zerstört worden, hiess es vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Die Resultate würden in den kommenden Tagen erwartet, hiess es.
Rund 2000 provisorische Unterkünfte zerstört
Bei dem Brand seien rund 2000 provisorische Unterkünfte von rund 12'000 Bewohnerinnen und Bewohnern zerstört worden, die nun obdachlos sind. Es dauerte mehrere Stunden, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Berichte über Verletzte oder Tote gab es bislang nicht.
Diese Tragödie sei eine weitere schreckliche Erinnerung daran, dass die Kinder in den Lagern vor einer trostlosen Zukunft stünden, sagte der für Bangladesch zuständige Länderdirektor von der Hilfsorganisation Save the Children, Onno van Manen, laut einer Mitteilung. «Auch nach fast sechs Jahren haben sie noch immer mit unzureichender Bildung, Unterernährung, Mangelernährung, Frühverheiratung und Kinderarbeit zu kämpfen.»
Rund eine Million Rohingya leben in der weltweit grössten Ansammlung von Flüchtlingscamps in Bangladesch. Hunderttausende waren 2017 aus ihrer mehrheitlich buddhistischen Heimat Myanmar geflohen, als das Militär eine Offensive gegen die muslimische Minderheit startete.
Die UN bezeichnen ihre Verfolgung als Völkermord. Bangladesch hofft, dass sie wieder nach Myanmar zurückkehren. Bislang scheiterten mehrere Rückführungsversuche wegen Sicherheitsbedenken der Flüchtlinge.