Haft

Bekannte iranische Journalistinnen müssen wieder in Haft

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Iran,

Zwei renommierte iranische Journalistinnen müssen ihre fünfjährige Haftstrafe antreten.

Iranische Journalistinnen
ARCHIV - Die Journalistinnen Nilufar Hamedi (l) und Elaheh Mohammadi (r). - sda - Keystone/dpa/Mehrdad Aladin

Im Iran müssen zwei bekannte und preisgekrönte Journalistinnen überraschend wieder in Haft. Justizsprecher Asghar Dschahangir bestätigte vor Journalisten, dass die beiden Reporterinnen Elaheh Mohammadi und Nilufar Hamedi aufgefordert wurden, ihre fünfjährige Haftstrafe anzutreten.

Sie waren im Herbst 2022 unter den ersten, die über den Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini berichteten. Der Tod Aminis löste schwere, landesweite Proteste gegen die repressive Politik und das islamische Herrschaftssystem aus.

Die Journalistinnen waren im Januar auf Kaution freigekommen. In einem Gespräch mit Hamedis Arbeitgeber, der Zeitung «Shargh», kritisierten ihre Verteidiger das Vorgehen der Justiz. Eigentlich hätten die Journalistinnen von einer Generalamnestie profitieren müssen, argumentierten die Anwälte.

Bis Donnerstag müssen die beiden Frauen demnach ihre Haftstrafe antreten. Ein Revolutionsgericht hatte Mohammadi und Hamedi vor einem Jahr im Zusammenhang mit der Protestwelle zu Haftstrafen verurteilt.

Anklagepunkt aufgehoben – Urteil bleibt bestehen

Beiden Frauen wurde Zusammenarbeit mit den USA vorgeworfen. Laut iranischer Justiz wurde dieser Anklagepunkt aufgehoben, jedoch blieb ein Urteil wegen «Propaganda gegen das System» mit fünf Jahren Haft bestehen.

Auch Irans Regierungssprecherin hatte sich nach Kritik geäussert. «Die Regierung verfolgt die Angelegenheit in Abstimmung mit der Justiz», schrieb Fatemeh Mohadscherani auf der Plattform X. Präsident Massud Peseschkian hatte vor seiner Wahl im Juli Reformen in Aussicht gestellt. Kritiker werfen ihm vor, den repressiven Regierungsstil unverändert fortzusetzen.

International bekam der Fall der Journalistinnen grosse Aufmerksamkeit. Während Hamedi und Mohammadi im Gefängnis sassen, zeichnete die Unesco sie für ihre Berichterstattung in Abwesenheit mit dem Pressefreiheitspreis der UN-Kulturorganisation aus.

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